Die Chemo - eine Freundin, aber eine sehr anstrengende

Das Jahr beginnt mit neuen und unschönen Nebenwirkungen: Hitzewallungen, Haarverlust (die allerletzten) und unvorhersehbare Appettitschwankungen. Alles kein Problem! ABER: Die Muskelschmerzen sind inzwischen von Bauch und Rücken in die Oberarme und Oberschenkel abgewandert.

Zur besonderen Herausforderung sind die Polyneuropathien (Sensibilitätsstörungen) in den Fingern und Zehen geworden. Es ist schon peinlich, wenn ich in einer Edelparfümerie mein Geld bei starkem Kribbeln in den Fingerspitzen unter Höchstanstrengungen aus dem Portemonnaie fischen muss. Es ist schwierig geworden, bei Kälte zu unterscheiden, ob meine Füße frieren oder ob die Zehen einfach nur taub sind. Manchmal ist es schwer, die Tasse oder - noch viel schlimmer - das Chardonnay-Glas festzuhalten. Ich entwickle gerade eine neue Sicherheitstechnik, um keinen Tropfen zu vergeuden.

Als ob das nicht schon genug wäre, kommt es jetzt auch noch zur Einlagerung von Wasser in den Unterschenkeln (Ödeme), wogegen ich Tabletten zum Entwässern einnehme. Durch all diese Unanehmlichkeiten bin ich ziemlich wackelig auf den Beinen und nehme lieber den Aufzug, um der auf Treppen drohenden Sturzgefahr aus dem Weg zu gehen.

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