Ich hoffe, ihr habt euch keine Sorgen um mich gemacht. Mir geht es gut. Das Arbeiten macht mir viel Spaß und ich kann mich endlich wieder voll in meinem Beruf ausleben. Ganz nebenbei sind meine Schlafstörungen verschwunden und ich schlafe in der Nacht tief und fest ohne Unterbrechungen.
Heute war ich bei Charlotte zur Ultraschallkontrolle der Brust.
In den letzten Tagen habe ich mich mit Schmerzen unter der Narbe und unter der rechten Brust geplagt. Ich konnte nicht unterscheiden, ob die Beschwerden von den Muskeln ausgingen, vom Fettgewebe oder der Haut.
Dank Charlotte bin ich meine Sorgen los. Es ist alles in Ordnung. Wahrscheinlich sind es muskuläre Verwachsungen - eine typische Langzeitfolge der Operation, die aus der Veränderung der räumlichen Verhältnisse im Operationsgebiet resultiert. Sollte die lokale Versorgung mit einer Salbe nicht helfen, die Verwachsungen wieder zu lösen, kann die Therapie mit einer sogenannten Triggerpunkt-Massage fortgesetzt werden. Ich hoffe, die Salbe erweist sich als ausreichend.
Heute beherrscht mich die Angst, denn heute erfahre ich mein Ergebnis von meinem jährlichen PET-CT.
Frau Dr. O. wird am späten Nachmittag die Ergebnisse mit mir besprechen. Am Freitag, während der Untersuchung, war ich noch sehr gefasst, aber das ist nun vorbei. Ich bin unruhig, es fällt mir schwer, mich auf etwas zu konzentrieren und irgendwie frage ich mich immerzu: Was ist, wenn das Ergebnis nicht gut ist?
Gerade habe ich eine neue Arbeit angefangen, die mir viel Spaß macht. Ich bin fit, gehe viel schwimmen, ich genieße mein Leben. Es ist gerade alles so schön und es geht mir sehr gut. Aber was wäre, wenn ...???
Das Gedankenkarussell hört nicht auf, sich zu drehen. Wenn es doch nur schon heute Nachmittag wäre ...
In den letzten Tagen habe ich neben meiner Arbeit auch das Leben genossen: eine kleine Party mit André und eine Grillparty mit meinen kampferprobten Unterstützerinnen. Ihr ahnt es schon: das PET-CT war negativ, somit also richtig gut.
Es gibt keine Anzeichen eines neuen Tumors oder einer Metastase in meinem Körper oder in meinem Kopf!
Ich war so erleichtert, dass ich es gar nicht in Worte fassen kann. Meine Angst war dieses Mal besonders groß, denn immer wenn mir etwas wehtat, dachte ich sofort an etwas viel Schlimmeres: Metastasen ...? Neuer Tumor ...? Jetzt aber bin ich beruhigt und strahle mit der Herbstsonne um die Wette.
Heute möchte ich euch den Krebsratgeber aus Österreich vorstellen. Er richtet sich an Patienten mit Krebs (auch Brustkrebs) und versucht ihnen und ihren Angehörigen Tipps und Ratschläge für ihren Alltag zu geben. Auf der Internetseite findet ihr die Hilfe medizinischer Experten für alle Probleme von der Früherkennung, über die Therapie bis hin zur Rehabilitation.
Schaut es euch einfach mal selbst an. Ich bin mir sicher, auch ihr könnt dort neue Ideen und interessante Anregungen finden. Vielleicht entdeckt ihr dort auch einen ausführlichen Bericht von mir. Ich hatte die große Ehre, einen Beitrag schreiben zu dürfen und inzwischen wurde er dort auch veröffentlicht.