Leichtfüßig

Die Ergotherapie neigt sich ganz langsam ihrem Ende zu. Meine Zehen sind teilweise noch etwas taub und nach langen Spaziergängen sind fast alle Zehen taub. Am anderen Tag ist der Zustand aber wieder vorbei. Das Gefühl in den Fingern wird besser. Das Nagelbett von Daumen, Zeige- und Mittelfinger ist an beiden Händen noch sehr empfindlich und zum Teil schmerzhaft. Hier muss der Alltag helfen, diese Symptome zu bessern. Ich kann mit den Fingerkuppen grobe und feine Oberflächen unterscheiden und kleine, dünne Teile wie Büroklammern gut anfassen.

Im Moment gibt es nicht mehr viel, was die Ergotherapie verbessern kann. Deshalb wird sich die Behandlung in den nächsten Wochen auf die Fußmassage beschränken.

Ich kann es mir im Moment noch nicht vorstellen, nicht mehr zu meiner Ergotherapeutin zu gehen. Sie hat mir sehr viel geholfen - nicht nur meinen Händen und Füßen. Die letzten noch ausstehenden Behandlungen werde ich so richtig genießen.

Schluss mit dem Wildwuchs!

Heute war ich doch tatsächlich bei meiner Friseurin, um mir einen pfiffigen Schnitt verpassen zu lassen. Nun habe ich wieder freie Ohren und langsam weht ein kalter Wind um beide herum. Sie war begeistert über meine Haare und deren Farbe und riet mir, mit dem Färben noch ein Weilchen zu warten.

Ich dagegen würde ja gern mal wieder mit ein bisschen Rot experimentieren und mir auch Gedanken machen, wie meine zukünftige Frisur aussehen sollte ...

News

Schon entdeckt? Über das Menü (oder auch hier) könnt ihr ab sofort die neue Unterseite "Therapie" ansteuern.

Wegen der inzwischen riesigen Anzahl an Therapieterminen auf der bisherigen Unterseite "Krankheitsverlauf" habe ich mich für eine völlig neue und übersichtlichere Struktur entschieden. Schaut einfach mal hinein, dort ist auch eine Fotosammlung von mir zu finden.

Du bist was du isst?

Schokoladenmädchen

Was soll ich nach der Therapie an meinem Essverhalten ändern? Worauf sollte ich besser verzichten? Was muss ich unbedingt zu mir nehmen? Das sind nur einige von vielen Fragen, die Frauen wie mich nach der Chemotherapie und den Bestrahlungen beschäftigen.
Die Antwort ist nicht leicht und wahrscheinlich zu komplex für einen Blogbeitrag. Ich habe sehr viel dazu gelesen und am Ende festgestellt, ich muss und will auf nichts verzichten, aber ändern kann ich trotzdem etwas.
Wichtig ist, das Gewicht zu halten, da auch Übergewicht ein Risikofaktor für Brustkrebs ist. Ich ernähre mich ausgewogen mit viel Obst und Gemüse und dem einen oder anderen Gläschen Chardonnay zwischendurch. Studien haben belegt, dass Kurkuma vorbeugend gegen verschiedene Krebsarten und Metastasen wirkt. Kurkuma ist ein Gewürz aus Indien, dass in Verbindung mit schwarzem Pfeffer seine Wirkung entfalten kann. Man kann es als Gewürz zum Kochen nehmen oder sich einen Tee machen. Meinen täglichen Bedarf decke ich mit zwei Kurkuma-Kapseln aus der Apotheke.
Ich esse nichts, was mir nicht schmeckt, nur weil es gesund sein soll! Essen gehört zu unserer Kultur und wir sollten es jeden Tag genießen. Essen muss aber auch Spaß machen. In Gesellschaft schmeckt es noch besser. Und gilt nicht für uns Frauen dieser Leitspruch?

Satt heißt nicht, dass keine Schokolade mehr reinpasst!

Berühmte Frauen mit Brustkrebs (Teil 14): Angelina Jolie

Angelina Jolie
Angelina Jolie

Nein, sie hatte nie Brustkrebs! Und doch denkt man bei dem Stichwort "Brustkrebs" oft an sie: Angelina Jolie.

Sie hat Tabus gebrochen, zum Nachdenken und Nachfragen angeregt und unendlich viele Diskussionen ausgelöst. Der sogenannte Jolie-Effekt hat Frauen in der ganzen Welt dazu bewogen, eine Brustkrebs-Vorsorgeuntersuchung durchzuführen, in der eigenen Familie nachzufragen, ob es Fälle von Brustkrebs gab und sie hat die genetische Beratung salonfähig gemacht. Wahrscheinlich hat sie damit zahlreiche Frauen vor der heimtückischen Krankheit bewahrt.

Angelina (Jahrgang 1975) ist eine bekannte Schauspielerin, Filmregisseurin, Drehbuchautorin und Filmproduzentin. 1999 erhielt sie den Oscar für ihre bewegende Rolle in dem Film Girl, Interrupted - Durchgeknallt (USA, 1999). Weltweit bekannt wurde sie als Titelheldin in dem Film Lara Croft: Tomb Raider (USA/Deutschland/UK/Japan, 2001).

Außerdem ist sie Sondergesandte des UN-Flüchtlingshochkommissars António Guterres. Ihre Ehe mit Brad Pitt sorgte und sorgt immer wieder für Schlagzeilen.

Angelina verlor ihre Mutter, Großmutter und ihre Tante durch Brustkrebs. Deshalb ließ sie einen Gentest durchführen, der positiv war. 2013 unterzog sie sich einer prophylaktischen beidseitigen Mastektomie (vorbeugende Entfernung beider Brüste). Sie hatte eine Mutation auf dem Gen BRCA1 und somit ein 87-prozentiges Risiko an Brustkrebs zu erkranken. Am 14. Mai 2013 überraschte sie in der New York Times ihre Fans mit einem Bericht unter der Überschrift "My Medical Choice".

Der Frage, ob und wann ein Gentest sinnvoll ist, geht der folgende Film (deutsch, 5:18) nach.

Weiterhin blieb jedoch ein erhöhtes Risiko für Eierstockkrebs. Als Angelina zwei Jahre später eine Eierstockentzündung hatte, rieten ihr die Ärzte, diese entfernen zu lassen, da ein Frühstadium eines Ovarialkarzinoms (Eierstockkrebs) nicht ausgeschlossen werden konnte und es bisher noch keine verlässlichen Früherkennungszeichen für diese Krebsart gibt. Sie folgte dieser Empfehlung und gab auch diese Entscheidung in der New York Times vom 24. März 2015 bekannt - unter dem Titel "Diary of a Surgery".

"Ich wollte damals, dass andere Frauen mit diesem Risiko wissen, welche Möglichkeiten zu handeln sie haben. Und ich versprach, auch künftig, hilfreiche Informationen zu geben. Hierzu gehört nun auch die Entfernung meiner Eierstöcke und Eileiter."

(Angelina Jolie, März 2015)

Angelina erhält jetzt ihre Östrogene (weibliche Geschlechtshormone) durch eine Hormonspirale und Hormonpflaster. Sie ist glücklich und zufrieden mit ihren Entscheidungen, auch wenn sie weiß, dass ihr Krebsrisiko nicht hundertprozentig eliminiert ist.

"Meine Kinder werden nicht sagen müssen: Meine Mutter ist an Eierstockkrebs gestorben."

(Angelina Jolie, März 2015)

Angelina Jolie wird wohl noch lange Zeit Grund zu vielen Diskussionen geben.

Déjà-vu

In diesen kalten Herbsttagen habe ich oft ein Déjà-vu. Wenn ich am Morgen die kalte Luft einatme und das bunte Laub auf den Straßen sehe, fühle ich mich oft in die Zeit vor einem Jahr zurückversetzt. Ich verspüre wieder diesen komischen Geschmack im Mund, die Zunge fühlt sich pelzig an und auch meine Geruchsnerven scheinen sich daran zu erinnern. Ich rieche alles besonders intensiv und das sorgt dafür, dass sich diese Jahreszeit für mich ziemlich ungemütlich anfühlt.

Kurz ins Paradies

Ölmassage

Am Donnerstag war ich bei meiner Gynäkologin Charlotte zu meiner regelmäßigen Kontrolluntersuchung. Es ist alles okay!

Diese sehr guten Nachrichten waren der perfekte Anlass, um mir etwas zu gönnen. Dank meiner Freundinnen konnte ich einen ganzen Nachmittag im Spa genießen: ein Wohlfühlprogramm mit Ganzkörperpeeling, einer Ganzkörperpackung (Orangenduft) und einer anschließenden Ölmassage. Danach war ich nicht nur porentief rein, sondern auch um Jahre verjüngt und wohlig kaputt.

Ich danke euch für das Erlebnis und die Stunden in einer völlig anderen Welt!

Abwechslungsreiche Tage

Prozent-Treppe

Am Montag habe ich erstmals 4½ Stunden gearbeitet. An zwei Tagen erreiche ich damit ein Pensum von 20 %. Als ich zu Hause war, fiel ich auf mein Sofa und da blieb ich bis zum Abend liegen. Ich war kaputt und müde. Kaum vorstellbar, dass ich früher immer zu 100 % berufstätig war.

Es liegt ein anstrengender Weg vor mir, wenn ich mein Arbeitspensum langsam steigern will.

Heute hatte ich meine letzte Ergotherapie und als mir das bewusstwurde, war ich irgendwie traurig. Meine nette, aufmerksame und einfühlsame Therapeutin wird mir und besonders meinen Füßen fehlen.

Gleichzeitig startete heute meine zweite Physiotherapie-Behandlung. Ich habe besonders im linken Oberarm Schmerzen, wenn ich ihn strecke, darauf liege oder auch beim Kraulschwimmen. Dazu kommen zeitweise unschöne Schmerzen im Bereich meines rechten Ischiasnerven und das Laufen und Liegen fällt mir schon nach einer kurzen Pause schwer. Ich halte mich wieder an meine sehr pfiffige Physiotherapeutin, die mir bereits im Frühjahr so gut geholfen hat. Heute war mein Oberarm ihr Angriffsziel und sofort hatte sie alle schmerzhaften Punkte gefunden. Sie hat dort gedrückt und massiert und danach war es sofort besser. Mal sehen, wie es die nächsten Tage damit geht.

Musik für Krebskillerinnen (Teil 3)

Linda Hesse - Mit aller Kraft, 2014

Mit aller Kraft - so heißt eine bundesweite Kampagne der Deutschen Krebshilfe und auch ein Song,

mit dem die deutsche Sängerin Linda Hesse (Jahrgang 1987) als Botschafterin diese Kampagne unterstützt. Sie widmete dieses Lied der Organisation anlässlich ihres 40-jährigen Bestehens.

Linda Hesse - Mit aller Kraft, 2014
Linda Hesse - Mit aller Kraft, 2014

Über ihre Fans bekam sie Kontakt mit Krebskranken, deren Schicksal sie sehr bewegte. Deshalb wollte sie helfen und allen krebskranken Menschen Mut, Hoffnung und Kraft geben.

In diesem Jahr gab sie gemeinsam mit ihrem Bandkollegen André Franke ein exklusives Konzert für krebskranke Kinder an der Berliner Charité.

Und hier kommen noch ein paar Bilder von Linda und ein zweiminütiges Making-of zum Song:

Gelernt ist gelernt!

Spritze

Heute habe ich meine erste Narkose seit dem 21. August 2015 gemacht. Was für ein Glücksgefühl für mich! Dem Patienten ging es sehr gut und ich war stolz auf mich und zugleich von einer Last befreit. Der Beweis ist erbracht, dass ich nichts verlernt habe. Mein Beruf macht mir noch genauso viel Spaß wie früher.