Haare weg, 2. Chemo - Supertag!

Krebskillerin - Wohlfühlkurve 1
Mein erster Chemo-Zyklus ist Geschichte. Interessant, wie sich innerhalb der zwei Wochen mein subjektiv empfundenes Wohlbefinden verändert hat.

Heute fielen die Haare in Büscheln. Nach dem Morgenschwimmen einmal durch die nassen Haare kämmen und ich sah den Kamm (fast) nicht mehr. Eine echte Herausforderung, denn natürlich war ich nicht allein vor den wenigen Spiegeln. Ich trocknete die Haare ungekämmt und sah mit diesen vielen unfreiwilligen Locken noch nicht mal übel aus.

 

Zu Hause lagen dann umso mehr Haare überall herum und das hat nur noch genervt! Gegen 11:00 Uhr wurden sie deshalb auf eine Länge von circa einem Zentimeter gekürzt. Dabei wurden kleine kahle Stellen deutlich sichtbar. Das fast haarlose Spiegelbild ist für mich sehr gewöhnungsbedürftig, aber zu ertragen. Mein Held André nahm es ganz gelassen hin. DANKE!

Meine "neuen Haare" wurden noch geschnitten und frisiert. Jetzt spüre ich sie zum ersten Mal auf und an meinem Kopf. Auch daran muss ich mich gewöhnen. Den letzten Schliff bekommen sie von mir mit Wasser und Fön - mein Wochenendprojekt. Die Farbe - ein Traum! Möchtet ihr ein Foto sehen?

 

Gleich danach erwarteten mich meine Onkologin Frau Dr. O., ihr freundliches, nettes und kompetentes Team und ein leckerer (!) Kaffee zur zweiten Chemotherapie. Während der Infusion ging es mir gut, aber eine Stunde später hatte ich wieder dieses "fluffige" Gefühl im Hirn.

Chemotherapie, die zweite Infusion
Chemotherapie, die zweite Infusion

Wir nutzten diesen nicht unangenehmen Zustand und die wärmende Herbstsonne sofort zu einem ausgiebigen Spaziergang an einem See. Das war einfach Leben!

Wahrscheinlich werde ich noch lange wach bleiben. Dem Cortison sei Dank!

7 Punkte

Dieser ereignisreiche Tag bekommt von mir, wie man sieht, sieben der neun möglichen Wohlfühlpunkte.

Graceland in Pink
Graceland in Pink

Gerade jetzt bin ich besonders stolz, Elvis-Fan zu sein. Seht euch dieses wunderbar pinkige Graceland-Foto an und ihr versteht, was ich meine.

Habt ihr auch meine umgestaltete Home-Seite bemerkt?

Durch Berg und Tal

Der Tag war wohlfühlmäßig breit gefächert. Nach nur drei bis vier Stunden Schlaf stand ich um 5:00 Uhr auf. Eine gute Zeit, um mich an den Computer zu setzen. Zwei Stunden später nahm ich mein Cortison. Und wo war ich wohl eine weitere Stunde später? Richtig! Im Wasser.

Natürlich gehe ich ohne Perücke, aber mit Badekappe schwimmen. Der Widerstand im Wasser wird dadurch erheblich verringert und die olympischen Rekorde beginnen bereits zu wanken.

Für das Frisieren mit Perücke hat mein André ein perfektes Spiegelsystem ausgeklügelt, so dass es einfacher ist, die Perücke am richtigen Ort zu platzieren. Ein Problem gibt es aber tatsächlich: ausgerechnet an den wenigen Stellen, an denen die Perücke befestigt werden muss, fehlen die Haare bereits komplett. Doch auch dafür gibt es eine Lösung.

Der Vormittag ging sehr geschäftig weiter, aber am Nachmittag kam ein Einbruch mit einer für mich unerwarteten Wucht. Von da an war nur noch Liegen auf dem Sofa möglich. Dort pendelte ich ständig zwischen Schlafen und Lesen.

 

Lesen? Aus diesem Grund gibt es heute mal einen Buchtipp.

Zwei meiner Lieblingsautoren sind Nicci French, ein Pseudonym, hinter dem sich ein englisches Autorenpaar verbirgt. Wer intelligente, psychisch ausgefeilte, spannende Krimis und Thriller liebt, dem empfehle ich ihre Bücher. Gute Einsteiger sind:

  • Der Sommermörder
  • Das rote Zimmer
  • In seiner Hand

Und hier geht es direkt zur deutschsprachigen Internetseite von Nicci French.

6 Punkte

7 Jahre Pech

Kaum zu glauben! Ich hatte in der Nacht beachtliche sechs Stunden geschlafen und konnte so mit frischer Kraft zum Schwimmen gehen. Im Wasser fühlte ich mich zunächst eher wie ein Walross. Nur ganz langsam kam ich in Fahrt und hatte große Schwierigkeiten, mein Pensum zu schaffen. Es dauerte alles viel länger als in den letzten Tagen, aber ich habe es geschafft!

Doch dann die unangenehme Überraschung: VOR (!!!) dem Aufsetzen der Perücke flutschte mir der Spiegel durch die nassen Finger und zerlegte sich auf den Fliesen in tausende kleine Stücke. Bedeutet das nicht sieben Jahre Pech? Passt gerade gar nicht in meinen Zeitplan!

Auf der Suche nach einem neuen Spiegel fand ich die wahrscheinlich einzige Parfümerie in ganz Europa, in der es keine Spiegel gibt. Ist das jetzt schon der Anfang?

7 Punkte

Der erste Sofatag

Trotz sensationeller acht Stunden Schlaf in der Nacht wurde es kein guter Tag.

Mit dem Erwachen erschienen sofort meine altbekannten Begleiter am Morgen und sie hatten noch Verstärkung mitgebracht. Die gesamte Kopfhaut tat mir weh, im Liegen drückte selbst mein superweiches Kissen. Dazu natürlich Schmerzen in Armen und Beinen, Halsweh und Schluckbeschwerden.

Der Tag plätscherte so dahin, ich lag lange auf dem Sofa und am Nachmittag mal in der Sonne auf dem Balkon. Noch vor 20:00 Uhr war der Tag für mich beendet ...

5 Punkte

Langschläfer

10 Stunden Nachtschlaf! Rekord!

Ich bin langsam aus dem Bett gestiegen und nach der Badrunde ins Schwimmbad gefahren. Hier taten sich gravierende Probleme auf. Es war als hätte ich Bleigewichte an Armen und Beinen. Aber ich habe gekämpft - mit dem Wasser und gegen meine lahmen Glieder. Am Ende blieb mir nur das richtig gut geheizte Lehrbecken, um doch noch einige Runden zu schwimmen.

Als ob das nicht genug war, merkte ich zu Hause, dass mein Hirn langsam zu buntem Gummi wurde. Klar denken oder etwas koordinieren ging gar nicht. Gegen Mittag wurde es kurz hell in meinem Kopf, aber der Nachmittag gehörte wieder dem Sofa.

5 Punkte

Langsam aufwärts

Meine wechselnden Begleiterscheinungen hielten sich in ihrer Intensität heute etwas zurück. Am Vormittag war ich richtig aktiv, meine Nachmittagsruhe verbrachte ich mit einem Buch. Leider musste ich das Schwimmen am Abend streichen, da Halsschmerzen, Schluckbeschwerden und Gliederschmerzen einfach stärker waren als ich.

6 Punkte

Step by Step

Treppensteigende

Heute hatte ich ein paar wichtige Termine zu erledigen. Das bedeutete: gut anziehen, schminken, Haare frisieren. Klingt toll, wurde aber eine anstrengende Prozedur. Nach dem Aufstehen habe ich auf dem Sofa beim Guten-Morgen-Fernsehen gefrühstückt und wäre am liebsten gleich dort geblieben. Ich war total lustlos, hatte schwere Beine und die Kopfhaut schmerzte.

Nur langsam bewegte ich mich ins Bad. Dort angekommen, waren die Beine plötzlich gummiweich und ich musste mich sofort setzen. Irgendwann wurde es besser und ich kam nur langsam in Fahrt.

Etwas besser ging es mir, als mein Werk beendet war und ich komplett angezogen und gestylt vor dem Spiegel stand. Der Aufwand hatte sich gelohnt!

Als ich nach meinen Terminen wieder zu Hause war, sank ich nach dem Essen auf das Sofa und schlief tief und fest - zwei erholsame Stunden.

Mir war den ganzen Tag lang übel und das Essen wurde nicht zu meinem Freund.

Generell gibt es jetzt etwas Neues in meinem Sportleben. Ich versuche, wann immer es geht, den Lift zu meiden und nehme die Treppe. Gerade an Tagen wie heute ist das hart und ich brauche ab und zu eine Pause, bevor ich kurzatmig und schweißüberströmt das Ziel erreiche. Aber es tut mir gut! Bewegung hilft mir, ich fühle mich dann wacher, fitter und einfach besser, wenn auch nur für kurze Zeit. Naja, ich habe es echt gut, weil ich zu meinem Briefkasten wenigstens vier Treppen zu bewältigen habe.

6 Punkte

"Was bleibt ... sind Freunde im Leben"

Schon kurz nachdem ich meine Diagnose erfahren hatte, habe ich mir Gedanken darüber gemacht, ob ich wohl in den schwierigen vor mir liegenden Monaten den einen oder anderen Freund verlieren könnte.

Nein! Auch wenn seitdem erst wenige Wochen vergangen sind, das ist bisher nicht passiert. Die Kontakte sind eher noch intensiver geworden. Auf solche Freunde kann man richtig stolz sein.

Danke, dass es euch alle gibt!

Pinkfarbene Herzen

Heute mal ein Buchtipp von einer dieser Freundinnen, Kristin:

Nele Neuhaus schreibt spannende und nie einfach zu lösende Kriminalfälle im Main-Taunus-Kreis. In ihrer Krimireihe ermitteln die beiden unterschiedlichen Kommissare Pia Kirchhoff und Oliver von Bodenstein. Öfter als den beiden lieb ist, werden sie auch persönlich in den einen oder anderen Fall hineingezogen. Lest die Bücher chronologisch, dann seid ihr auch bei den familiären Veränderungen im Leben der beiden Kommissare immer dabei.

Hier geht es zu Internetseite von Nele Neuhaus.

6 Punkte

(heute nur die Punkte)

6 Punkte

Drei Stunden Nachtschlaf

Der Tag begann nicht wirklich gut. Ich hatte in der Nacht nur drei Stunden geschlafen, dafür aber viel gelesen. Ich kam einfach nicht zur Ruhe.

Am Tag war mir ständig übel, ich hatte Bauchweh und Kopfschmerzen und immer dieses pelzige Gefühl im Mund. Irgendwie schaffte ich es doch, den Tag zu genießen und mit André etwas zu unternehmen. Wir genossen die warme Herbstsonne in einer anderen Stadt.
Am Nachmittag kam dann der Einbruch und ich brauchte eine lange Ruhepause, die dann langsam in den Abend überging.
6 Punkte

Ein guter Tag

Ich startete richtig ausgeschlafen in den Tag. André und ich haben etwas Kultur genossen. Trotz Rückenschmerzen, dem ewigen Pelzgefühl im Mund und müden Beinen wurde es ein richtig guter Tag.

7 Punkte

Heute möchte ich euch eine TV-Dokumentation empfehlen: Planet Wissen - Diagnose: Brustkrebs. Es geht, natürlich, um eine Patientin (Mutter von drei kleinen Kindern) mit Brustkrebs, die einen besonders schweren Weg gegangen ist. Es kommen aber auch Ehemänner zu Wort und berichten über ihre sehr persönlichen Probleme während der Erkrankung ihrer Frau.

(heute nur die Punkte)

8 Punkte

Kalt uffm Kopp

Mädchen mit Eisbären-Mütze

Heute habe ich mir die wirklich allerletzten Haare auf dem Kopf abrasiert. Mit dem Ladyshaver ist das sehr zart, gefühlvoll und ohne Verletzungsgefahr möglich. Mein Spiegelbild zeigt mir jetzt einen gepflegten glatten Schädel. Wenn ich so durch die Wohnung laufe, wird es ganz schön "kalt uffm Kopp". Da hilft nur eine kuschelig warme Eisbärenmütze.

Ansonsten war der Tag richtig gut. Ich fühlte mich fit und ging hochmotiviert in meinen Dienstagabend-Schwimmkurs. Dort kam das böse Erwachen. Mit Schwimmen hatte das nur noch bedingt zu tun. Was ich da geboten habe, ging gefühlt in Richtung dahintrudelndes Treibholz. Meine Trainerin sah das nicht so dramatisch, aber wirklich trösten konnte mich das nicht.

Danach konnte nur noch ein Glas richtig guter Chardonnay helfen ...

7 Punkte

Wunsch und Realität

Krebskillerin - Wohlfühlkurve 2
Mein zweiter Chemozyklus ist überstanden. Mein Wohlfühlwert war im Mittel um einen Punkt schlechter als im ersten Zyklus. In beiden Zyklen folgte auf einen kleinen Wohlfühlabsturz in der ersten Woche eine allmähliche Erholung in der zweiten.

Nachdem wir ein ausgiebiges herzhaftes Frühstück genossen hatten, war am späten Vormittag die dritte Chemo angesagt. Die Infusionen liefen völlig reibungslos ab.

An dieser Stelle möchte ich allen Schwestern und Helfern in "meiner" Onkologie ganz herzlich für die gute Betreuung danken. Ihr habt immer genügend Zeit für mich und meinen Mann, seid hilfsbereit in allen Lebenslagen und ihr seid stets mit neuen Tipps und Trends vertraut, die ihr gut verständlich und sehr warmherzig an uns weitergebt.

Ein großes DANKESCHÖN!!!

Während der Infusion kam natürlich wieder dieses "fluffige" Gefühl im Kopf auf und ich war danach gut einsetzbar. Wir nutzten dies zu einem kleinen verspäteten Mittagessen und genossen danach noch ein bisschen Kultur.

Am Abend war ich froh, auf meinem Sofa liegen zu können und einen guten Film zu sehen.

Mal sehen, wie kurz die Nacht wird.

7 Punkte

Vom Schwimmbad zum Mars

Der erste Tag nach der Infusion Nr. 3 begann natürlich im Schwimmbad. Ich war gar nicht schlecht. Meine Zeiten waren richtig gut. Okay, die Ausdauer kann hinterfragt werden, aber auf den kurzen Strecken bin ich gute Zeiten geschwommen.

Dieses Hoch hielt nicht lange an. Zu Hause verbrachte ich die Zeit mit etwas Hausarbeit. Das geht, wie Frauen wissen, automatisch und ohne große Denkprozesse. Am frühen Nachmittag ging es auf das Sofa, bewaffnet mit der Fernseh-Fernbedienung, einer guten Musikzeitschrift und einer DVD. So klang dann langsam der Abend aus.

Dafür gibt es ...

6 Punkte

... sechs Punkte auf der neunstufigen Wohlfühlskala.

Und ich habe mal wieder einen Kinotipp für euch. Für mich ist es der bis jetzt beste Film des Jahres: "The Martian - Der Marsianer", ein Film von Ridley Scott.

Mark Watney (Matt Damon) bleibt nach einer Marsexpedition allein auf dem Mars zurück, da seine Kollegen davon ausgehen, dass er bei einem Sturm tödlich verletzt wurde. Mark überlebt mit Hilfe seiner botanischen Kenntnisse.

Es ist ein Science-Fiction-Film mit vielen realistischen Szenen und guten Einblicken in die Weltraumforschung. Natürlich gibt es wissenschaftlich fragwürdige Szenen, aber mit Unterstützung der NASA wurde viel Reales eingebaut: die Weltraumanzüge, die Mars-Rover und der Aufenthaltsort der Astronauten auf dem Mars.

Seht euch den Film in 3D an und lasst euch mitreißen von einer spannenden Geschichte und unvergesslichen Marslandschaften.

Bye bye, Negativenergie!

Heute fiel mir wieder ein Erlebnis ein, das noch in meiner Echthaar-Zeit passiert ist.

Ich war sportlich leger gekleidet in den Marken Gabor, ESPRIT, BiBA, s.Oliver und ging in eines dieser Geschäfte zum Shoppen - frohgelaunt, gut geschminkt, frisch aufgehübscht mit meinem Lieblingsnagellack und dezent mit meinem Lieblingsschmuck dekoriert.

Nach der Abteilung mit den neuesten Must-have-Teilen betrat ich eine Abteilung mit den etwas und den sehr festlichen Sachen. Während ich so durch die verschiedenen Blusen, Hosen und Röcke stöberte, fiel mir eine ältere Frau auf. Sie saß auf einem Stuhl und wartete offensichtlich auf eine weibliche Begleitung in der Umkleidekabine.

Reiche, alte Dame

Diese Dame war nicht zu übersehen. Unmöglich! Dafür hatte sie selbst gesorgt: edle Schuhe, pastellfarbenes Kostüm und behangen mit viel zu viel (höchstwahrscheinlich) echtem Goldschmuck. Der Blick in ihr Gesicht toppte alles: silbergraue, perfekt frisiert Haare und ein Meisterwerk ausgefeilter (übertrieben dick aufgetragener) Make-up-Kunst. Ich sah in Augen mit langen Wimpern, Kajalstift und blauem Lidschatten. Ein weiterer Blickfang: der knallrote Mund.

Sie strahlte Stolz und Überlegenheit aus.

Das alles war ja absolut tolerabel für mich. Doch dann erschrak ich. Sie sah mich von oben bis unten an und analysierte mich. Sie verzog die Mundwinkel naaaaach ... UNTEN - eine gekonnte, jahrelang perfektionierte Meisterleistung der Mimik mit diesem geschminkten Gesicht. Ihr Blick war eiskalt. Sie gab mir innerhalb von 2-3 Sekunden zu verstehen, dass ich eine Beleidigung und ein Geht-gar-nicht für sie war.

Naja, ich will dieser Frau nicht zu nahe treten. Sicher hat sie auch viele gute und schlechte Zeiten erlebt. Es geht auch gar nicht um sie, es geht um mich. Was ich in dem Moment dachte und fühlte, als sie mich ansah, war komplett neu für mich und richtig schön.

Früher hätte mir diese Situation die Laune richtig verdorben, mindestens viele Minuten lang. Jetzt: ich spürte eine neue Kraft in mir und Stolz auf das, was ich gerade leiste und noch vor mir habe.

Plötzlich konnte ich zu mir ganz ruhig sagen: Ich kämpfe und ich schaffe es! Nichts und niemand wird mich ablenken, abhalten oder gar von oben herab belächeln. Das lasse ich nicht an mich heran.

Und so war es. Ich habe es André als witziges Erlebnis erzählt.

Fazit: Liebe Mitbetroffene, Negativenergie ist schlecht, wir können sie gar nicht brauchen. Lasst sie nicht an euch heran! Das macht uns stärker und es macht vor allen Dingen keine schlechte Laune.

5 Punkte

Neue Begleiter

Ich hatte keine gute Nacht. Ich erwachte öfter und fühlte mich richtig krank. Trotzdem ging ich am Morgen schwimmen und hier wurde sofort klar, das wird kein guter Tag. Nach 25 Minuten im Wasser schleppte ich mich nach Hause und blieb bis zum frühen Abend auf dem Sofa.

Ich hatte Halsweh, einen Reizhusten (besonders im Liegen), Schmerzen in den Schultern, Oberarmen und im Rücken - so als würde ich eine Grippe bekommen. Naja, immerhin sah ich zwei gute DVDs. Am Abend wurde ich nur kurz aktiv, um gegen 20:00 Uhr wieder ins Bett zu fallen.

5 Punkte

(heute nur die Punkte)

5 Punkte

Talwärts

Auf eine zerrissene Nacht folgte kein guter Tag. Schon während des sehr langsamen Erwachens war klar, dies ist der erste Tag, an dem ich nicht, wie geplant, schwimmen gehen kann.

Ich fühlte mich miserabel und richtig krank: Schmerzen im Hals, in den Ohren, in den Oberarmen, im Becken- und Hüftbereich und in den Oberschenkeln. Zu allem Überfluss wurde mir nach nur sehr kurzen Wegen die Luft knapp.

Dabei hatte ich noch etwas Wichtiges vor: die erste Haarwäsche. Das wurde dann doch aufregend! Sehr schnell erkannte ich, dass hier noch viel Luft nach oben ist. Das heißt, ich muss noch einiges lernen, um im neuen Haarstyling-Programm annähernd gut zu werden.

Den Rest des Tages verbrachte ich ohne Unterbrechung auf dem Sofa und sah zwei richtig gute Filme, bevor ich mich am Abend in mein Bett schleppte.

4 Punkte

Schwimmentzug? Hilfe!!!

Nun ist es passiert. Ich hatte gehofft, dass es nie so weit kommen würde: ich war SPAZIEREN!!!

Schwimmen war heute wieder unmöglich aufgrund wechselnder Kreislaufverhältnisse. Mal stand ich gut und Sekunden später musste ich mich abstützen oder gar setzen. Laufen war okay, Stehenbleiben ging gar nicht. Zum Glück war es ein sonniger Herbsttag und die bunten Blätter an den Bäumen sahen fantastisch aus.

Jetzt drohen auch noch schlimme Entzugserscheinungen. Schwimmentzug! Ich musste sogar eine Verabredung mit meiner Freundin Katy absagen, da zu all den Beschwerden auch noch völlige Appetitlosigkeit hinzukam. Das tat weh. Ich hatte mich so auf sie und unsere Gespräche gefreut!

Der Tag endete wieder auf dem Sofa ...

5 Punkte

Fiese Chemo-Macht

Nach sensationellen acht Stunden Schlaf fühlte ich mich besser als am Vortag und gut gerüstet für den Vormittag. Ich hatte Einiges vor. Nach einem leichten kleinen Frühstück machte ich mich hübsch. Das Ergebnis war verblüffend. Ich sah super aus mit frisch gewaschenen und geföhnten Haaren und dank neuer Schminkutensilien.

Ich erledigte einige Wege und traf mich mit Bekannten zum Kaffee. Für mich gab es Obstpunsch (alkoholfrei!), da ich immer noch keinen Kaffee genießen kann. Es wurde ein sehr unterhaltsamer Vormittag. Ich sah mich schon am nächsten Morgen im Schwimmbad.

Zu Hause angekommen, legte eine geheim agierende Chemo-Macht den Schalter um. Ich verlor innerhalb kürzester Zeit meine Stimme, fühlte mich schwer grippekrank, aber fieberfrei. Ich bekam wahnsinnige Schmerzen im Mund, eine so genannte Stomatitis, also eine Entzündung des Mundraumes. Alles ein Prozess von nur wenigen Stunden.

Der Tag endete wo? Klar, auf dem ... Sofa.

Da mir der Vormittag sehr gut getan hat, gebe ich dem Tag doch noch ...

5 Punkte

... 5 Punkte.

Was man gegen eine Mundschleimhaut-Entzündung tun kann, findet ihr hier:

Absturz

Zwei Herzen

Das war kein guter Tag! Jetzt bin ich RICHTIG krank und kann nur liegen. Das einzig Positive und Schöne sind die Anwesenheit und die Umarmungen von meinem André.

3 Punkte

(heute nur die Punkte)

3 Punkte

Stillstand

Die Nacht war sehr anstrengend. Mein Husten ließ mich einfach nicht zur Ruhe kommen. Ich stellte allerdings fest, dass etwas anders war als am Vortag. Die Schluckbeschwerden waren weg und die Schmerzen im Mund waren weniger stark. Was für eine Erleichterung! Wie hatte ich darunter gelitten! Ich sprühte vor Euphorie und fand, dass ich diese Verbesserung sofort für etwas Arbeit in der Wohnung nutzen kann. Das beschloss ich noch im Liegen, in einer dafür wenig geeigneten Ausgangslage.

Alles war gut, solange ich nichts tat. Nach dem Aufstehen und nachdem ich die Treppen zum Briefkasten bewältigt hatte, blieb von der Euphorie fast nichts übrig. Schon vor dem Mittag belagerte ich wieder das Sofa. Ich war einfach weiterhin schwer krank - grippekrank. Ich kann nicht laut reden, nur flüstern, ich huste so lange bis mir schlecht wird, ich laufe ein paar Schritte und bin völlig k.o. Genug Kraft zum Schwimmen ist nicht in Sicht. Schade!

3 Punkte

Ich habe viel gelesen in den letzten Tagen und deshalb gibt es heute einen Buchtipp. Empfohlen wurden mir die Bücher durch unsere Weltenbummler-Freunde. Die Sebastian-Bergmann-Reihe der skandinavischen Autoren Michael Hjorth und Hans Rosenfeldt ist extrem spannend. Es geht um aufsehenerregende Verbrechen in Schweden und um ein Ermittlerteam mit einem äußerst hohen Konfliktpotential. Beide Ebenen werden geschickt miteinander verknüpft und zwingen einen, immer weiter zu lesen. Lest die Romane chronologisch, denn nur so versteht man die privaten Verstrickungen der fünf Mitglieder der Mordkommission.

Und hier findet ihr ausführlichere Informationen zu Krimis von Hjorth Rosenfeldt.

Sieg in Pink

Sieg der Eisbären Berlin gegen die Grizzlys Wolfsburg
Sieg der Eisbären Berlin gegen die Grizzlys Wolfsburg

Der Sonntag war wie der Samstag - deprimierend.

Wieder hat mich mein Husten einige Stunden Schlaf gekostet. Ich war einfach kraftlos und konnte mich auf nichts richtig konzentrieren. Heute ging es vom Frühstückstisch direkt auf das Sofa und dort blieb ich bis zum Abend.


Zum Glück kämpften heute meine Lieblingsbärchen ganz in Pink und sie haben, nicht nur für mich, einen ganz wichtigen Sieg errungen. Aber bei diesen Eisbärenfans ist auch gar nichts anderes möglich:

Und für alle, die gern noch mehr sehen wollen, gibt es noch eine Foto-Zugabe:

Abschließend noch die Statistik: Heute gibt es jeweils drei Punkte für die Eisbären und für mich.

3 Punkte

Tapetenwechsel

Wie gefällt euch das neue Layout? Ich freue mich auf euer Feedback!

Bitte beachtet, dass meine Internetseite in Kürze unter einer neuen, wunderbar kurzen und sehr einprägsamen Adresse erreichbar sein wird. Hier schon mal zum Herunterladen die Visitenkarte:

Visitenkarte: Krebskillerin.net
Visitenkarte: Krebskillerin.net

Danke, Lucy!

Nachdem ich gestern aufgrund meiner anhaltenden Grippe wieder eine Verabredung absagen musste, konnte ich heute in deutlich besserer Verfassung zu einem gemeinsamen Frühstück mit meiner Freundin Lucy gehen. Was für ein schöner, entspannter Vormittag! So schön kann Leben sein - und das, obwohl ich immer noch flüstern muss. Am Nachmittag blieb ich aktiv, wenn auch nur kleine Dinge möglich waren. Mein Husten plagt mich weiterhin in wechselnder Intensität und schon sehr früh am Abend war ich deshalb auch kaputt und bettreif.

5 Punkte

Antibiotika statt Chemo

Krebskillerin - Wohlfühlkurve 3
Oje! Wird etwa jede Chemo schlimmer als alle anderen davor? Oder liegt es einfach nur daran, dass ich mir im dritten Zyklus (dunkelste Linie) zusätzlich noch eine Grippe eingefangen habe?

Heute war der Termin für meine vierte Chemotherapie.

Nach einer weiteren hustengeplagten Nacht saß ich stimm- und kraftlos vor Frau Dr. O. Sie erfasste die Situation mit einem Blick und verschob die Chemotherapie um eine Woche, weil ich in einer wirklich schlechten Verfassung bin. Da ich in den letzten drei Tagen am Nachmittag auch noch erhöhte Temperaturen bis 38,8 °C hatte, erhielt ich Antibiotika für fünf Tage.

Am Nachmittag, gegen 14:00 Uhr bekam ich plötzlich Schüttelfrost und fror entsetzlich. Nach langen zwei Stunden war es vorbei, das Fieberthermometer zeigte 38,7 °C. Gegen 19:30 Uhr lag ich im Bett, einfach k.o.

Mädchen mit Fieber

Die Punktvergabe am heutigen Tag ist schwierig. Der Vormittag war anstrengend und alle Aktivitäten fielen mir sehr schwer. Am Nachmittag und Abend ging gar nichts mehr.

Umgezogen

Ihr seid immer noch alle da? Dann hat der Wechsel meiner Internetadresse offensichtlich reibungslos funktioniert. Die neue Adresse ist jetzt wunderbar kurz und sehr einprägsam:

Krebskillerin.net

Nur an der Verbesserung meines allgemeinen Wohlbefindens muss ich weiterarbeiten:

4 Punkte

Millimeter für Millimeter

Diese Grippe hat es in sich. Das scheint ein ganz seltener und sehr kampflustiger Keim zu sein. Ich bin weiterhin ohne Stimme, kann immer noch gewaltig husten und bin einfach nur kaputt.

Gestern war der erste Tag seit dem letzten Wochenende ohne Fieber. Das ist doch ein Erfolg! Naja, ich erwarte täglich eine Besserung und jeden Morgen nach dem Aufwachen checke ich mich durch: Beweglichkeit, Husten, Schmerzen. Die Stimme kontrolliere ich zuletzt. Ich war jetzt 14 lange Tage nicht schwimmen. Das fehlt mir!!!

 

Während meiner langen Stunden auf dem Sofa lese ich sehr viel. Deshalb habe ich hier wieder einen Buchtipp:

Musso: Nacht im Central Park

Ein Krimi, der fesselt. Die Geschichte beginnt spektakulär: Ein Mann und eine Frau erwachen am Morgen auf einer Bank im Central Park. Sie sind durch Handschellen aneinander gekettet und können sich an nichts erinnern. Der Leser erlebt dies sehr anschaulich zusammen mit den beiden Hauptakteuren Alice und Gabriel. Beide Helden sind gezwungen, in ihre sehr schmerzhaften vergangenen Jahre einzutauchen und sie müssen ihre Unschuld beweisen, in einem ganz perfiden Katz-und-Maus-Spiel. Es fällt sehr schwer, eine Pause einzulegen.

5 Punkte

Danke!

Der Pinktober geht heute zu Ende. Ich möchte mich stellvertretend für alle Brustkrebspatientinnen bei allen Helfern, Spendern und anonymen Unterstützern ganz herzlich bedanken.

DANKESCHÖN!

Prompt geht es mir ein bisschen besser. Ich bin zwar immer noch stimmlos, aber ich war wieder spazieren, konnte kleinere Hausarbeiten erledigen und ich konnte sogar meine Liegezeit auf dem Sofa verkürzen. Das ist ein echter Erfolg! Nur Schwimmen geht nicht. NOCH nicht!

5 Punkte