Wiedermal Statistik ... und leider kein Aprilscherz

Das heutige Diagramm zeigt meine Wohlfühlkurve nach etwa zwei Dritteln meiner Bestrahlungszeit. Leider hat sich der Wohlfühlwert auf sechs Punkte eingepegelt, an manchen Tagen sind es sogar nur fünf Punkte. Für mich ist das etwas enttäuschend. Ich hatte mir vorgestellt und gewünscht, dass es schneller bergauf geht. Inzwischen übe ich mich in Geduld und habe gelernt, mit den noch anhaltenden Nebenwirkungen den Alltag so gut wie möglich zu gestalten.

Wohlfühlkurve während meiner Bestrahlungen 2
Der Aufwärtstrend lässt noch immer auf sich warten.
6 Punkte

(heute nur die Punkte)

6 Punkte

Bequeme Schuhe für taube Füße

Krebskillerschuhe

Am Wochenende war ich ein bisschen shoppen. Ich brauchte dringend flache Schuhe, die wirklich an keiner Stelle drücken können. Der Kauf war eine große Herausforderung. Wie sollte ich mit halb tauben Füßen den passenden Schuh finden? Ich habe tatsächlich ein Paar gekauft, nicht unähnlich meinen bequemsten Schuhen. Ob sie wirklich perfekt sind, wird sich in den nächsten Tagen zeigen. Nach zwei Stunden Shoppingtour war Schluss. Meine Beine waren schwer wie Betonpfeiler, meine Füße schmerzten so sehr, dass ich kaum laufen konnte. Ich musste nach Hause ohne in meinem geliebten Buchladen ausgiebig gestöbert zu haben. Ich werde mich bis zur nächsten Bestrahlung auf dem Sofa mit Hilfe der einen oder anderen DVD erholen müssen.

6 Punkte

Bodypainting

Bodypainting
So ähnlich sehe ich jetzt auch aus, nur abstrakter. Also wie ein originaler Picasso. Natürlich ist der Schmetterling bei mir viel kleiner. Sehr klein. Er ist praktisch unsichtbar. Dafür sind die Farben bei mir viel intensiver. Kurz gesagt: WUNDERSCHÖN!

Heute wurde mein Brustkorb für die letzten acht Bestrahlungen des Tumorgebietes markiert. Diese Markierung verlief problemlos. Im Untersuchungsraum war es warm und alle Assistentinnen und Assistenten waren sehr nett zu mir. Ich habe nun insgesamt 35 rote, blaue, grüne und schwarze Markierungen an der Vorderseite des Brustkorbes. Allein 25 bunte Striche verzieren die rechte Hälfte. Die Bestrahlung der gesamten Brust wird noch in dieser Woche beendet sein. Die roten und blauen Markierungen werden wieder entfernt und dann geht es dem Tumor nochmal ganz gezielt an den Kragen, falls von ihm überhaupt noch etwas übrig ist.

Seit Tagen plagen mich nach dem Essen unterschiedlich starke Magenschmerzen, begleitet von Schüttelfrost und dem Bedürfnis, mich irgendwo gekrümmt hinzulegen. Nachdem es mir in dieser Hinsicht am Wochenende sehr gut ging, war heute ein sehr anstrengender Tag. Wenn sich die Symptome nicht schnell bessern, muss ich wohl vorfristig Frau Dr. O. konsultieren.


Deshalb gibt es auch heute wieder (gerade noch) ...

6 Punkte

... 6 Punkte.

(heute nur die Punkte)

6 Punkte

Unsicherheit

Füße

Ich kämpfe mit meiner Polyneuropathie, besonders in den Füßen. Heute konnte ich ganz schlecht laufen, da mir die Fußballen extrem geschmerzt haben. Trotzdem sind die Oberflächen der Fußballen taub, ich spüre direkte Berührungen eigentlich gar nicht. Da blieb wieder einmal nur das Sofa, um mich zu erholen. Aber auch das ist im Moment nicht so einfach: ich habe zusätzlich Schmerzen in der rechten Hüfte und diese Schmerzen strahlen aus bis in den Unterschenkel.

Diese Symptome machen mir Angst, da Mammakarzinome sehr gern in die Knochen metastasieren. Wahrscheinlich mache ich mir viel zu viel Gedanken dazu und es sind nur normale Nebenwirkungen der Chemotherapie. Morgen werde ich mich darum kümmern, damit meine Ängste so schnell wie möglich aufhören, mir den Schlaf zu rauben.

Zum Thema Chemotherapie-induzierte Polyneuropathie bin ich auf eine sehr interessante Broschüre der Bremer Krebsgesellschaft aufmerksam gemacht worden. Meine Mitkämpferinnen und alle, die mehr dazu wissen möchten, können sich dort den Patientenratgeber Polyneuropathie (und auch anderes Informationsmaterial) gratis als pdf-Datei herunterladen.

5 Punkte

Entwarnung

Hinter mir liegt eine schlafarme Nacht. Meine Gedanken kreisten ständig um meine rechte Hüfte und ich spürte dort einen anhaltenden Schmerz. Es traf sich gut, dass ich heute das wöchentliche Gespräch mit meinem behandelnden Radioonkologen hatte. Ich schilderte ihm mein Problem und er entschied sich zu sofortigem Handeln. Er veranlasste das Röntgen der Hüfte und danach sahen wir uns die Bilder an.
Entwarnung! Alles ist in Ordnung. Es ist keine Metastase vorhanden, keine Abnutzungserscheinung des Knochens und des Gelenkes. Eine Entzündung (als mögliche Folge der Chemotherapie) kann nicht ausgeschlossen werden. Was bin ich erleichtert! Dafür gab es heute Abend ein besonders gutes und großes Glas Chardonnay. Gute Nachrichten müssen schließlich gefeiert werden.

Übrigens: Ich habe mal wieder die Sammlung meiner Links ein wenig aufgeräumt, aktualisiert und ergänzt. Die beiden Unterseiten "Informationen" und "Tipps" habe ich jetzt zu einer "Linksammlung" zusammengeführt. Ich hoffe, dadurch ist alles noch ein bisschen kompakter und übersichtlicher geworden. Teilt mir doch einfach über das Kontaktformular mit, wenn ihr noch etwas vermisst oder selbst noch etwas Großartiges entdeckt habt, was ich unbedingt hinzufügen sollte.

6 Punkte

Der KI-67-Wert

In jedem histologischen Befund eines Mammakarzinoms wird der KI-67-Wert angegeben. Da über diesen Wert verschiedene Interpretationen unter Patientinnen existieren, hier eine Zusammenfassung der Expertenmeinungen:

Das KI-67 ist ein körpereigenes Eiweiß. Gleichzeitig ist es ein Wert für die Teilungsaktivität von Zellen und man kann daraus auf die Wachstumsgeschwindigkeit (Proliferation) des Tumors schließen. Dieses Eiweiß kann anhand von speziellen Färbemethoden in Zellen nachgewiesen werden, die sich teilen.

Ist der KI-67-Faktor hoch, bedeutet dies, dass es sich um einen schnell wachsenden Tumor handelt. Als Prognosefaktor ist er jedoch umstritten. Fest steht aber, dass Patientinnen mit einem KI-67-Faktor unter 15 % eine etwas höhere 5-Jahres-Überlebensrate aufweisen.

Hendrikje Fitz
Hendrikje Fitz

Und heute noch eine traurige Nachricht: Hendrikje Fitz, eine meiner "berühmten Frauen mit Brustkrebs" (Blogeintrag am 9. Februar), ist am 7. April verstorben. Ein wenig mehr Informationen dazu findet ihr hier, auf der Internetseite des MDR.

5 Punkte

Hallo Österreich!

Blumen für eine gute Freundin

Ich möchte mich heute unbedingt bei einer ganz lieben Freundin für einen entspannten, witzigen und unterhaltsamen Tag bedanken. Du hast mich aus dem Strahlenalltag gelockt und ins Leben hineingerissen. DANKE! Das werde ich dir nie vergessen!

Ich habe noch ein paar Ergänzungen für meine zahlenmäßig immer größer werdende Leserschaft in Österreich. Ganz speziell für euch habe ich noch ein paar Links in meine Sammlung aufgenommen, die ihr dort bisher bestimmt vermisst hattet. Schreibt mir doch mal kurz, falls immer noch Wichtiges fehlt, denn schließlich wollen wir uns doch hier alle gegenseitig beim Killen der Krebse unterstützen!

6 Punkte

(heute nur die Punkte)

5 Punkte

Der Countdown läuft ...

Countdown: 5

Es ist zum Verzweifeln! Nach einem etwas intensiveren Tag folgt immer wieder ein Tag auf dem Sofa. Ich muss genau planen, an welchen Tagen ich etwas unternehmen möchte. Am Tag danach bin ich immer kaputt, kann nur liegen, lesen, DVDs schauen.

Abgesehen davon bin ich einfach nur müde. Das Aufstehen fällt mir am Morgen sehr schwer, denn ich schlafe nicht besonders gut. Fast immer liege ich mitten in der Nacht ein bis zwei Stunden wach.

Und am Tag beginnen die Hüft-, Knie-, Sprung- und Fußgelenke zu schmerzen, wenn ich sie nach nur kurzen Bewegungspausen (von manchmal nur fünf bis zehn Minuten) erneut bewege. Dann muss ich mich wieder "einlaufen". Irgendwie hatte ich mir das alles etwas anders vorgestellt.

Die richtig gute Nachricht: vor mir liegen nur noch fünf (!!!) Bestrahlungen.

6 Punkte

Überraschung

Countdown: 4

Der heutige Tag plätscherte so dahin - bis ich eine Nachricht erhielt und zu einem spontanen Treffen eingeladen wurde. Eine sehr nette und liebe Arbeitskollegin war ganz in meiner Nähe und wollte mit mir einen Kaffee trinken. Dafür erhob ich mich sehr gern, aber auch schwerfällig vom Sofa.

Es wurde ein wunderschöner Nachmittag, es gab unheimlich viel zu erzählen. Wir redeten über unseren Alltag, unsere Klinik und all die schönen Dinge im Leben.

Ganz herzlichen Dank dafür, liebe Kollegin, dass du all die Wochen und Monate immer zu mir gehalten hast und dafür, dass ich einen sehr unterhaltsamen Nachmittag mit dir genießen konnte!

Blumen
6 Punkte

(heute nur die Punkte) ... und der Countdown!

Countdown: 3
5 Punkte

Kirschblüten

Countdown: 2

Im Moment fällt es mir schwer, den Blog zu schreiben. Ich fühle mich so unendlich müde und kraftlos. Ich mache nun, was ich seit ewigen Zeiten nicht mehr getan habe: ich halte Mittagsschlaf. Ohne überstehe ich den Nachmittag nicht. Die Bestrahlung, auch wenn es nur kleine Dosen auf einem kleinen Areal sind, hat eben Nebenwirkungen.

Emotional bin ich momentan nicht gerade eine Stimmungskanone. Ich ertrage keine Filme und Bücher, in denen ich kranken Menschen oder dem Tod begegne. Sogar das oft ersehnte Happy End ist nicht immer leicht zu ertragen. Ich muss mich oft zurückhalten, um nicht spontan in Tränen auszubrechen. Dazu genügt unter Umständen nur eine bewegende Szene - im realen Leben, im Film oder im Buch.

Natürlich war ich trotzdem wieder im Kino ...

Ich habe einen ganz besonderen und sehr schönen Film gesehen: "海街diary - Unsere kleine Schwester" (Japan, 2015).

Drei Schwestern leben zusammen in einem alten, aber gemütlichen Haus. Bei der Beerdigung ihres Vaters, der die Familie vor 15 Jahren verließ, lernen sie ihre kleine Halbschwester kennen. Sie laden sie ein, bei ihnen zu wohnen. Mit viel Feingefühl wird erzählt, wie alle vier als eine neue Familie zusammenwachsen. Ganz langsam werden die Schatten der Vergangenheit sichtbar. Es wird viel gegessen und in dieser Runde verarbeiten alle ihre Erinnerungen - die guten und die schlechten.

Kirschblüten
Natürlich spielt auch die berühmte Kirschblüte in Japan eine grosse Rolle. Ohne das eine oder andere Tränchen war der Film für mich nicht zu überstehen.
6 Punkte

Auf dem Weg zur Ausfahrt

Die letzte Bestrahlung! Davor kommt nur noch die normale Wochenendpause und am Montag werde ich es dann endlich geschafft haben!

6 Punkte

Enttäuschung

Mein heutiger Tag begann harmlos: aufstehen, ganz in Ruhe mit André frühstücken, nur kleine Hausarbeiten. Danach war ich, völlig unerwartet, kaputt und musste nach dem Mittag eine längere Ruhepause einlegen.

Am späten Nachmittag gingen wir in die Stadt, um bei einem kleinen Volksfest dabei zu sein. Da kam für mich das endgültige Aus. Das Stehen fiel mir sehr schwer, ich hatte Hitzewellen und kurze Schwindelanfälle. Ein Kaltgetränk half mir nur für ein paar Minuten. Ich schaffte es gerade noch bis zur Bahn und zurück nach Hause. Die Schmerzen in den Füßen waren unerträglich. Noch vor 21:00 Uhr lag ich im Bett und fühlte mich körperlich völlig erschöpft.

Noch im letzten Sommer stand ich an zwei aufeinanderfolgenden Abenden insgesamt 11 (elf!) Stunden, um ein Konzert meiner Helden ganz vorn an der Bühne genießen zu können. Es ist für mich fast unerträglich, daran zurück zu denken. Wie viele Wochen oder Monate werde ich benötigen, um diese Fähigkeit wieder zu erlangen?

5 Punkte

Sonne und Regen

Im April prallen oft Gegensätze aufeinander - wie zum Beispiel hässliches Regenwetter und ein kurzweiliges, unterhaltsames und wohlschmeckendes Mittagessen mit Freunden, das den Sonntag wenigstens sonnig wirken lässt.

6 Punkte

Neil, ich und der Mond

Das war es. Meine Bestrahlungen sind abgeschlossen. Ich habe es geschafft!

Als ich am Abend im Oliven-Schaum meiner Badewanne lag, habe ich mich so richtig darüber freuen können. Dieses Gefühl war unbeschreiblich schön. Immernoch verzieren ein paar Markierungen meinen Körper, die wohl nach und nach in den nächsten Tagen verschwinden werden. So einfach lassen sie sich nicht beseitigen, wenn die empfindliche Haut nicht verletzt werden soll. Aber nun ist ja endlich wieder viel Wasser erlaubt.

Badewanne mit Olivenschaum

In einer Woche darf ich sogar wieder schwimmen gehen. Was für Aussichten! Ich kann euch gar nicht sagen, was für ein großer Schritt dies für mich ist. Oder um es mit den Worten von Neil Armstrong zu sagen: "That's one small step for mankind, one giant leap for Julia".

Mal sehen, ob ich überhaupt noch schwimmen kann ...

Mein derzeitiger Allgemeinzustand ist nicht so gut. Ich bin einfach nur müde, Laufen fällt mir schwer und mir schmerzen weiterhin die Gelenke. So war es gut, dass ich gestern auch eine Konsultation bei Frau Dr. O. hatte. Wir besprachen das weitere Vorgehen und ich bekam eine Überweisung zur Physiotherapie und zur Ergotherapie. Ich werde euch natürlich auch von diesen Behandlungen berichten.

Mein Therapieplan für die nächsten vier Wochen beeinhaltet Ruhe und nur Dinge, die mir guttun. Das sollte doch realisierbar sein. Naja, vielleicht.

Wohlfühlkurve während meiner Bestrahlungen 3
Die Mühen der Ebene

Uuuuuuuuund ... es ist mal wieder Zeit für ein bisschen Statistik.

Ihr könnt an meinem Diagramm unschwer erkennen, dass es mir in den letzten Wochen nicht so gut ging. Auch nicht völlig schlecht. Es waren ja während meiner gesamten Bestrahlungszeit im Schnitt 5,8 Wohlfühlpunkte - und das wochenlang relativ stabil und ohne größere Schwankungen. Wie ihr in der Übersicht auf meiner Startseite erkennen könnt, bedeutet das, dass ich mich ohne Unterbrechungen sieben Wochen lang ein bisschen schlechter gefühlt habe als nach einem harten Arbeitstag - ohne wirklich erholsamen Schlaf, ohne Wochenende oder Feiertag, ohne Aussicht auf Urlaub und nicht einmal mit Freizeit, die einen gewissen Entspannungs- oder Erholungseffekt herbeiführen könnte - noch nicht einmal vorübergehend.

6 Punkte

Dankeschön!

Liebe Assistentinnen und Assistenten der Radioonkologie, liebe Radioonkologen, ich möchte mich bei Ihnen ganz herzlich für die sehr nette und kompetente Betreuung bedanken! Ich wurde immer mit einem Lächeln empfangen, wir hatten immer Zeit für ein kurzes nettes Gespräch und dies alles hat mir die Behandlungen sehr angenehm gemacht. Wir haben uns auf Nimmerwiedersehen verabschiedet und dafür werde ich tun, was ich kann.

Radio-Onkologie
6 Punkte

(heute nur die Punkte)

6 Punkte

Hilfe zur Selbsthilfe

Es ist sehr schön, dass mein Blog von immer mehr Lesern entdeckt wird, für die ich ihn auch schreibe. Natürlich freue ich mich NOCH mehr über jede einzelne Zuschrift, die ich dafür bekomme. Immer häufiger sind aber auch solche E-Mails darunter:

"Ich habe ein Buch geschrieben. Könntest du für mich deshalb bitte mal ..."

Natürlich könnte ich. Aber will ich auch? Nein! Ich möchte gern allen Mitkämpferinnen (und Mitkämpfern) zeigen, wo man sich seriöse und wissenschaftlich fundierte Informationen beschaffen kann. Dafür gibt es meine Linksammlung.

Ich möchte aber keinerlei Werbung für ganz bestimmte Kliniken, Ärzte, Heilmethoden oder Veröffentlichungen machen. Dabei spielt auch keine Rolle, wie gut oder schlecht sie sind.

Millionen von Menschen sind an Krebs erkrankt. Ich bin nur eine einzige von ihnen. Jeder Patient ist anders. Jeder Tumor ist anders. Auch jeder Arzt ist anders. Aus diesem Grund gibt es Millionen verschiedener Therapien, die alle individuell angepasst sind. Manchmal funktionieren sie perfekt, manchmal leider nur suboptimal.

Bitte um kompetente Beratung

Ich werde mir also ganz sicher nicht anmaßen, anderen Betroffenen zu empfehlen, was für sie gut oder schlecht ist. Denn was mir hilft, könnte anderen unter Umständen sogar schaden. Der einzige Rat, den ich euch allen mit ruhigem Gewissen geben kann und geben will, ist dieser hier:

Bitte vertraut eurem behandelnden Arzt voll und ganz, denn eine bessere Alternative habt ihr nicht. Er hat jahrelang studiert und muss sich immer noch regelmäßig weiterbilden, um euch und anderen Patienten optimal helfen zu können. Er versucht, euch, euren Körper, euren Tumor bestmöglich zu verstehen, um dann die richtigen Entscheidungen zu treffen. Haltet euch einfach an den mit euch besprochenen Therapieplan, nutzt euch gemachte Angebote und alles, was euch gut tut. Fragt bei Unklarheiten immer bei eurem behandelnden Arzt ganz direkt nach bis ihr auch wirklich alles verstanden und verinnerlicht habt. Informiert euch lieber in wissenschaftlich unzweifelhaften Quellen als in Frauenzeitschriften oder Arztromanen und lasst euch nicht von lieben Nachbarn oder Kollegen in Panik versetzen, nur weil sie sich vage daran erinnern, vor über zehn Jahren mal in einer Talkshow gehört zu haben, dass ...

Ich werde euch weiterhin auf Freizeitangebote aufmerksam machen (Bücher, Kinofilme und Musik), die völlig unabhängig von irgend einer Heilmethode sind und nur ein Ziel haben: unsere Therapiezeit zu verschönern und durch einfache, nicht apotheken- oder rezeptpflichtige Mittel zu ergänzen.

5 Punkte

Gerolltes und Gezupftes

Toilettenpapier
Die letzten Tage liefen nicht so gut, wie ich mir das vorgestellt hatte. Ich starte immer nur ganz langsam in den Tag, weil ich nach dem Erwachen kaum laufen kann, ganz zu schweigen von dem ungelenken Hantieren mit der Toilettenpapierrolle. Beim Frühstück könnte ich dann glatt Bäume ausreißen - kleine nur, sehr kleine. Wenn ich vom Briefkasten komme, wollen meine Füße nicht das Gleiche wie mein Kopf. So kam es, dass ich wieder einen kompletten Tag auf dem Sofa verbrachte. Das Gute dabei: ich habe ein ganzes Buch gelesen.

Es gibt noch etwas Positives zu berichten. Meine Augenbrauen müssen wieder in Form gezupft werden und ich kann meine Wimpern wieder richtig tuschen. Sieht toll aus!

Und hier mal wieder ein Buchtipp: Dora Heldt - "Böse Leute". Das ist Entspannungs- und Unterhaltungsliteratur pur. Ein außergewöhnliches, leicht schrulliges Ermittlerteam, bestehend aus zwei Rentnerinnen und zwei Rentnern, will eine Einbruchserie auf der Insel Sylt aufklären. Mit sehr unorthodoxen Methoden, mehreren Flaschen Eierlikör und den ausgeklügelten Einsatzplänen des pensionierten Polizeistellenleiters nehmen sie die Suche nach dem Täter auf.

6 Punkte

Ein Stückchen Normalität

Was für ein ereignisreicher Tag!

Ich war zum ersten Mal seit dem 21. Februar schwimmen. Ich war vorher so aufgeregt, dass ich in der Nacht davor nur wenig geschlafen habe. Gegen 7:00 Uhr nahm ich meine Schwimmsachen und fuhr in MEIN Schwimmbad. Was für ein heimeliges Gefühl, als ich die Umkleidekabine betrat und endlich meine Sachen in dem viel zu kleinen Spint einschließen konnte. Herrlich!

Zielgerichtet ging ich in die Langsamschwimmer-Bahn und ... war etwas zu schnell für meine Mitschwimmer! Allerdings fehlte mir aber die Ausdauer und meine Oberarme zeigten ein sehr mangelhaftes Durchhaltevermögen nach dieser langen Schwimmpause. Sie fühlten sich an wie Wackelpudding und versagten ziemlich schnell ihren Dienst.

Ich wechselte daraufhin in das sehr warme Lehrschwimmbecken. Hier hielt ich noch ein bisschen durch. Nach 750 m war endgültig Schluss und ich verließ das Wasser noch rechtzeitig bevor man mir einen Rettungsring zuwerfen musste.

Schwimmerin mit Rettungsring

Früher hätte mich das frustriert, jetzt bin ich einfach nur stolz darauf. Ich habe heute einen wichtigen Schritt in meine Zukunft gewagt, aber es gibt noch viel zu tun. Danach waren Pause, Liegen und Ausruhen angesagt, denn André und ich waren noch zu einer Party eingeladen. Auch hier hielt ich ganz gut durch, nur das Stehen fiel mir schwer.

An dieser Stelle ein ganz liebes Dankeschön an unsere Gastgeberin! Du hast etwas geschafft, auf das ich sehr gewartet habe (auch wenn ich es bis gestern abend gar nicht wusste). Bei deiner Party ging es nur um dich und keiner fragte speziell nach mir und meiner Krankheit. Das gab mir Normalität und eine Freiheit, die ich so sehr vermisst habe. Du hast mir einen superschönen Abend beschert und ich habe so gern mit dir gefeiert.

Trotz des schönen und erfolgreichen Tages bestimmen immer noch die belastenden Schmerzen in Händen und Füßen sowie die scheinbar nie endende Müdigkeit meinen Alltag. Deshalb bleibt es auch heute wieder bei nur ...

6 Punkte

... sechs Punkten.

(heute nur die Punkte)

5 Punkte

A Beauty-ful Day

Heute war Wellness im Solebad angesagt.

André und ich haben unsere Haut drei Stunden aufweichen lassen. Massagedüsen bearbeiteten unsere Füße, Waden, Oberschenkel, den Po und die Rückenmuskulatur. Was für ein himmlisches Gefühl! Danach waren wir nicht nur erholt, sondern auch äußerlich verjüngt. Mein Körper fühlte sich ganz fluffig und leicht an. Meine Füße wollten danach nicht mehr laufen, auch ihnen hatte das Schweben im warmen Wasser gefallen.

Wellness-Frau

Zu Hause angekommen, war dringend eine Ruhepause nötig. Ich ließ den Tag langsam ausgleiten und hoffe auf eine anschließende erholsame Nacht ...

6 Punkte

(heute nur die Punkte)

6 Punkte

Großer Schmerz - in den Händen und im Kino

Das Schwimmen hält mich im Moment im aktiven Leben. Meine Ausdauer ist nicht ganz so schlecht wie befürchtet, aber in meinen 100-m-Zeiten steckt noch viel Potential. Im Wasser fühle ich mich frei und ich merke, dass ich mich immer mehr belasten kann. Die Ernüchterung folgt auf dem Heimweg. Dann bin ich kaputt und alle Gelenke tun mir weh. Das Laufen fällt mir sehr schwer und ich kann meine Hände nur unter Schmerzen bewegen und zu einer Faust ballen. Die Sensibilitätsstörungen belasten mich dann noch mehr als im Alltag.

Heute habe ich wieder einen Kinotipp für euch: "Kollektivet - Die Kommune" (Dänemark, Niederlande, Schweden, 2016), ein Film von Thomas Vinterberg.

Kopenhagen in den 1970ern: Erik erbt ein großes Haus und seine Frau Anna überredet ihn, es gemeinsam mit Freunden zu beziehen, da es für das Ehepaar allein zu teuer ist. So entsteht im Haus ein Kommune, in der ein ausgelassenes Leben herrscht. Es gibt gemeinsame Partys, man redet über den Alltag und lebt harmonisch beisammen. Alles ändert sich, als sich Erik in eine seiner Studentinnen verliebt und diese mit in die Kommune einzieht. Anna droht, daran zu zerbrechen.

Die wunderbare Trine Dyrholm (bekannt aus "Love Is All You Need", Blogartikel vom 21. September 2015) erhielt bei der diesjährigen Berlinale zu Recht für diese Rolle den Silbernen Bären als beste Hauptdarstellerin.

6 Punkte

(heute nur die Punkte)

6 Punkte

Fußmus

Fußmus

Endlich ist der Frühling zurück! Zumindest für heute. Ich musste so einiges erledigen und bin viel gelaufen. Es war einfach zu verlockend und ich wollte die Sonne genießen. Leider habe ich mich dabei total überschätzt. Am Ende fühlten sich meine Füße an wie Mus. Ich war froh, als ich wieder zu Hause war. Hier schaltete ich sofort in den Fußschonmodus um.

Ich freue mich auf mein Bett und werde bestimmt gut schlafen können ...

6 Punkte

Der König ist Tom

Tom Hanks
Tom Hanks

Am heutigen Tag hatte ich nach langer Zeit ein Date mit einem meiner Lieblingsschauspieler: Tom Hanks. Er liefert - wie gewohnt - eine überragende Performance in dem Film "A Hologram For The King - Ein Hologramm für den König" (Deutschland/USA, 2016).

Tom spielt Alan Clay, einen 54-jährigen gescheiterten Geschäftsmann. Um seinen Job zu retten, soll er in Saudi-Arabien eine Hologramm-Technologie vorstellen und verkaufen. Dies würde zugleich seine privaten finanziellen Probleme lösen.

Die Geschäfte laufen dort aber nicht so, wie er sich das vorgestellt hat. Während er lange vergeblich auf den König wartet, lernt er das Land mit Hilfe seines Fahrers Yousef kennen und versucht, sich den Gegebenheiten anzupassen. Da ihn seine Gesundheit im Stich lässt, wird er von der schönen Ärztin Zahra behandelt.

In seiner ohnehin verwirrten Situation muss er für sich einen neuen Weg im Leben finden.

Vielleicht habt ihr eine kleine Veränderung in meinem Blog-Archiv bemerkt. Das Menü ist jetzt wegen der ständig größer werdenden Anzahl von Artikeln etwas anders und (wie ich hoffe) übersichtlicher strukturiert. Inhaltlich hat sich aber nichts verändet und ältere Artikel sollten immer noch leicht zu finden sein.

6 Punkte