Heute sind zwei spektakuläre Dinge passiert:
Das "Nacktbaden" offenbart aber auch riesengroße Vorteile: die Haare werden nicht nass und es ist
keinerlei Rücksicht auf gerade frisch gefärbte oder getönte Haare nötig. Ich kann sämtliche Düsen und Wassermassagen nutzen und das Wasser pur genießen ohne mir ein einziges
Härchen mit Wasser zu benetzen und ohne Rücksicht auf mögliche Frisurschäden. Naja, und die Zeit zum Föhnen spare ich auch.
Das sind doch großartige News!
Nach dem Baden war ich kaputt und habe den Abend eher liegend verbracht. Aber, meine lieben Leserinnen und Leser, es war sooo schön, nicht zuletzt dank eines guten Weißweins, den ich sehr
genossen habe.
Was war das für ein Tag! Am Morgen schien die Sonne und verkündete einen weiteren sehr schönen Herbsttag. Ich kann wieder reden, im Moment in einem erotisch dunklen Ton. Ich war ausgeschlafen und fit.
Das konnte nur eines bedeuten: ich musste dringend in das Schwimmbad. Und das habe ich auch gemacht. Ihr ahnt nicht, wie gut es mir dort ging. Ich bin natürlich langsamer geschwommen als in meinen besten Zeiten, war aber trotzdem ganz gut. Ich hatte so viel Spaß daran und mein Selbstbewusstsein wuchs in unendliche Höhen.
Diese Höhen verließ ich ein paar Stunden später mit Hilfe von Chemo Nr. 4. Schon während der Infusion wurde ich müde und mir tat der Rücken weh. Zu Hause schlief ich eine Stunde und danach ging es besser. Ich war in der Lage, ein wenig stupide Hausarbeit zu erledigen. Den Rest des Abends verbrachte ich auf dem Sofa.
Breast Care Nurses sind Krankenschwestern mit einer speziellen Ausbildung. Sie stehen Patientinnen mit Brustkrebs und ihren Angehörigen mit Rat und Tat zur Seite. Sie beraten, helfen und lenken ihre Patientinnen durch die Therapie und danach in das Arbeitsleben zurück. Sie helfen bei allen anfallenden Problemen und Fragen wie zum Beispiel:
und noch vieles mehr.
Wenn ihr, liebe Leserinnen und Leser, als Betroffene Antworten auf Fragen sucht, wendet euch an die Breast Care Nurses. Ihr findet Sie mit Sicherheit in eurem Brustzentrum. Es gibt aber auch niedergelassene Breast Care Nurses mit eigenen Praxen. Sie alle können euch mit Sicherheit weiterhelfen. Hier nur mal ein Beispiel.
Gleich nach der vierten Chemotherapie konnte ich neue Begleiter begrüßen: schwere Schweißausbrüche!
Ich erwachte mitten in der Nacht schweißgebadet: Nachthemd nass, Kopfkissen nass und ich am ganzen Körper nass. Natürlich war ich schrecklich müde, aber es half nichts. Kissenwechsel und Wechsel der Nachtwäsche! Leider passierte das nicht nur einmal. Letzte Nacht habe ich versucht, mich auf diese Nebenwirkungen einzustellen. Ich ging bewaffnet mit großem Handtuch und Wechselnachthemd ins Bett und das hat sich bewährt.
Am Morgen werde ich von Knochenschmerzen geplagt - momentan in der Halswirbelsäule, in den Schulterblättern und im Brustbein. Ich fühle mich dann nicht sonderlich fit. Trotz allem ging ich heute zum Schwimmen. Naja, Schwimmen konnte man das kaum nennen. Ich habe mich im Wasser bewegt so gut es ging. Es tat mir gut, aber nach 20 Minuten musste ich das Wasser wieder verlassen.
Den Rest des Tages verbrachte ich überwiegend auf dem Sofa mit einem Wechsel zwischen Schlafen und Filme sehen.
2:00 Uhr am Morgen: meine Nacht war vorerst beendet. Egal, wie sehr ich mich im Bett herumwälzte, ich konnte nicht wieder einschlafen. Gegen 3:30 Uhr stand ich auf, trank einen heißen Kakao und las Zeitung. Einen erneuten Schlafversuch brach ich völlig frustriert gegen 6:30 Uhr ab. Ich verlegte meine Liegewiese auf das Sofa und war völlig kaputt. Hinzu kamen ein wieder aufkeimender Husten mit Luftnot, die bekannten Knochenschmerzen und als Bonus noch Kopfschmerzen.
Ich lag den ganzen Tag: Sofa - Balkon - Bett. Das Highlight war 15°C und Sonnenschein auf dem Balkon, so dass ich hier auf meiner Sonnenliege ruhen konnte. Meine einzige Aufgabe bestand darin, mir nicht meine zarte Kopfhaut zu verbrennen. Ich habe den ganzen Tag eigentlich nichts machen können - kein Buch, kein Film, keine DVD. Ich habe nur gelegen und vor mich hin "gedämmert" oder mal kurz geschlafen. Schon am frühen Abend war ich müde und fühlte mich weiterhin einfach nur krank.
Was soll ich euch schreiben? Der Tag lief fast genauso ab wie der vorherige. Ich hatte zwar eine ruhige Nacht, war aber am Morgen kaputt. Irgendwie tat mir der ganze Körper weh. Bewegen konnte
ich mich nur im Zeitlupentempo. Ich lag fast den ganzen Tag, habe es aber wenigstens geschafft, einen Film auf DVD zu sehen. Damit waren meine Aktivitäten auch schon beendet. Am Abend war mir
wieder schrecklich kalt und ich ging mit zwei Decken ins Bett ...
Der Gentest im Rahmen eines Mammakarzinoms ist sehr teuer und bedarf unter Umständen einer Kostenabsprache mit der Krankenkasse. Seine Durchführung ist aber auch nur unter bestimmten Umständen und bei ganz wenigen Brustkrebsarten sinnvoll. Eure Onkologen werden euch das gern ausführlich erläutern.
Nur circa 5-10 % aller Patientinnen mit einem Mammakarzinom zeigen einen positiven Gentest. Sie erkranken deutlich häufiger und auch etwa 20 Jahre früher an Brustkrebs als Frauen mit negativem Gentest. Gleichzeitig ist das Risiko für Ovarialkarzinome erhöht.
Getestet wird eine Genmutation in den sogenannten Genen BRCA1 und BRCA2.
Mehr Informationen dazu findet ihr hier:
Was für ein inzwischen ungewohnter Start in den Tag! Nach einer harten und beschwerlichen Sofawoche wusste ich beim Erwachen (Freitag, der Dreizehnte!!!) sofort: Jetzt gehe ich schwimmen.
Gedacht - getan. Ich war etwas kraftlos, aber im Wasser fühlte ich mich sofort geborgen. Ich bevorzugte heute nur das Lehrschwimmbecken, da hier das Wasser 32 °C warm ist. Am Anfang taten mir wahrscheinlich alle Muskeln weh, aber es wurde schnell besser.
Ich bin nicht viel geschwommen, da fehlte irgendwie die Puste. Aber ich war extrem stolz auf mich. Allerdings fiel mir die Prozedur danach, bis ich wieder im Auto saß, extrem schwer. Zu Hause angekommen, war ich erst einmal k.o.
Ich habe mich schnell erholt und konnte endlich wieder kleinere Arbeiten erledigen. Es ist aber nicht nur das. In meinen Kopf ist seit heute wieder "das Licht an". Kein Dämmern oder viel Schlafen auf dem Sofa mehr, ich kann endlich wieder klar denken und mich am Leben beteiligen. Einfach herrlich!
Es ist wirklich ein Geduldspiel. Reste meiner Grippe wollen meinen Körper einfach nicht verlassen und machen mir das Leben schwer.
Ich habe heute gleich am frühen Morgen wieder den Kampf aufgenommen und bin zum Schwimmen gefahren. Tatsächlich ging es schon besser als vor zwei Tagen. Ich war endlich wieder im großen Becken und nach ein paar hundert Metern Einschwimmen wurde es für mich sehr angenehm. Leider brauche ich für meine Bahnen mehr Zeit als mir lieb wäre. Meine Lunge ist einfach noch nicht fit. Der Husten fühlt sich im Wasser ebenfalls wohl und ist oft stärker als ich. Noch!
Nach dem Schwimmen habe ich etwas Energie in Hausarbeit investiert. Auch das ging nur mit einigen Zwangspausen zwischendurch. Mein Kreislauf zwingt mir seine Regeln auf.
Der Nachmittag gehörte dem Sofa und mir fehlte die Motivation, diesen Platz noch einmal zu verlassen. Immerhin habe ich wenigstens meine Position für das Eisbärenspiel im TV vorübergehend geändert. Genützt hat das wenig. Es war zwar ein schnelles und ansehnliches Spiel, aber den knappen Sieg der Gegner in der wirklich allerletzten Minute konnte auch ich nicht verhindern.
Sensationelle ...
... 7 Punkte an einem völlig relaxten Tag.
Nachdem ich ausgeschlafen erwachte, fühlte ich mich fit wie schon lange nicht mehr und trat sofort den Weg in das Schwimmbad an. Meine Zeiten waren unterirdisch, meine Lunge kämpfte gegen mich, aber ich ließ mich nicht aus der Ruhe bringen. Ich bin viel geschwommen und danach ging es mir gut.
Leider blieb das nicht so, denn gegen Mittag kamen sie alle zurück: Gliederschmerzen, Kopfschmerzen, Abgeschlagenheit, zunehmender Husten und ich habe schrecklich gefroren. Ich war entsetzt! Damit hatte ich nicht gerechnet.
Wieder ließ ich mich auf dem Sofa nieder und nach einer langen Mittagspause ging es mir besser. Ich blieb auf dem Sofa und sah mir eine DVD mit meinen Helden an, was meine Laune spürbar besserte. Ich musste den Rest des Tages umgestalten, den ich mir eigentlich etwas anders vorgestellt hatte.
Heute war der letzte Tag des Chemotherapie-Zyklus mit Adriblastin und Endoxan. Die letzten Wochen waren hart und auch psychisch musste ich ein paar harte Dämpfer einstecken. Morgen beginnt eine neue Chemotherapie-Ära.
Ich werde weiterkämpfen und lasse mich nicht von diversen Rückschlägen, Infekten oder schlechten Schwimmzeiten abhalten, meinen Kampf zu gewinnen! Ich habe helfende Hände, Köpfe und Herzen an meiner Seite und ich kämpfe auch für sie. Ich will mit ihnen noch viele schöne Stunden in noch vielen folgenden Monaten und Jahren verbringen.
Im Moment ist einfach der Wurm drin. Meine neue Chemotherapie beginnt mit einer Woche Verzögerung. Ich bin nicht fit und plage mich immer noch mit den Resten meiner Grippe herum. Der Husten ist besonders hartnäckig. Frau Dr. O. hat deshalb die nächste Chemotherapie verschoben. Die Kontrolle einiger Laborwerte brachte die Bestätigung: dieser virale Infekt ist hartnäckig. Ich werde mich jetzt noch ein paar Tage erholen und dann greife ich wieder an. Vielleicht schaffe ich es sogar, meine Schwimmausdauer zu verbessern.
Es stimmt! Wir fühlen uns besser, wenn wir gut aussehen, besonders wenn wir uns selbst richtig professionell geschminkt haben.
Liebe Mitkämpferinnen, besucht den Kurs "Look Good... Feel Better"! Lernt, welchen Weg Frau nehmen muss, um schön und gesund auszusehen. Der Kurs macht gute Laune und für zwei volle Stunden geht es nur um uns und unser Wohlbefinden. Es gibt nichts Peinliches, keine dummen Fragen, nur gute Laune und viele Antworten und gute Ideen. Allein die selbstverständliche Tatsache, dass wir Glatzenträgerinnen einfach und unkompliziert unsere Kopfbedeckungen ablegen, fand ich total entspannend.
Ich habe diesen Nachmittag einfach nur genossen. Dafür gab es zwei Gründe. Ich habe etwas für das Leben gelernt (Wie schminke ich mich richtig?) und ich habe Frauen getroffen, die gleiche oder ähnliche Probleme haben wie ich. Wir haben uns ausgetauscht und dabei viel Spaß gehabt.
Es ist unglaublich, was es alles für Schminkutensilien gibt. Mein Vorwissen war offensichtlich nur spärlich. Da lagen plötzlich Geräte vor mir, die ich ohne fremde Hilfe gar nicht hätte bedienen können. Wusstet ihr, dass unter unser Make-up Sonnencreme gehört, möglichst mit einem hohen Lichtschutzfaktor? Für mich existierte Sonnencreme maximal beim Sonnenbad und auch nie zu viel, schließlich will ich ja bräunen.
Oder der Concealer - ein Wundermittel gegen meine Augenringe, die an manchen Tagen schon mein Kinn erreichen. Der Lidstrich an Ober- und Unterlid hilft verloren gegangene Wimpern vorzutäuschen. Was mache ich bei Schlupflidern mit Lidschatten? Auch auf diese Frage bekam ich endlich eine Antwort.
Fazit: Habe immer Wimperntusche und Lippenstift dabei - das sind unsere Helfer in der Not!
Danach ging es noch mit einigen Mitstreiterinnen in ein Café und auch das war einfach toll. Wir haben über unseren neuen Alltag geredet und jede fühlte sich von den anderen verstanden.
Liebe Kosmetikerinnen, ich möchte euch hiermit im Namen aller Teilnehmerinnen für eure wertvolle Arbeit danken. Ihr macht so viele Frauen glücklich und helft ihnen in einer schweren Zeit. Danke, dass ihr eure Freizeit (!) mit uns verbracht habt und dass ihr alle Geschichten von uns tapfer ertragen habt. Es werden ja nicht nur die Sonnenseiten des Lebens diskutiert.
Ein großes Dankeschön unbedingt auch an alle meine Kursteilnehmerinnen. Ihr habt mir und euch zu einem unterhaltsamen Nachmittag verholfen, der noch lange in mir nachhallen wird. Ich hatte in den letzten Monaten nur selten so viel Spaß.
DANKE! DANKE! DANKE!
Ihr wollt mehr wissen? Dann geht doch mal auf die Internetseite von Look Good... Feel Better.
Dank des wunderbaren Nachmittags gibt es heute ...
... sieben Punkte.
Mit Freude und Stolz habe ich erfahren, dass Freundinnen und Bekannte in meinem Umfeld in den letzten Wochen verstärkt zu einer Vorsorgeuntersuchung im Rahmen der Früherkennung von Brustkrebs gegangen sind. Das ist doch ein Erfolg!
Hier noch ein aktueller Beitrag aus einer Tageszeitung, der euch hoffentlich nicht zu sehr verunsichert.
Es war ein richtig erholsamer Faulenzer-Sonntag. Dazu sind Sonntage schließlich auch da. Schon die Nacht war sehr erholsam - der perfekte Start in den Tag.
Nach einem relaxten Vormittag gingen wir mir Charly und ihrem Mann mittagessen. Ein Highlight für mich! Ich erfuhr die News aus der Welt da draußen. Wir redeten über Bücher, Urlaub sowie andere schöne Dinge des Lebens und planten gleich die nächste kleine gemeinsame Aktivität. Ich habe mich lebendig gefühlt und wurde plötzlich wieder in meine eigentlich normale Welt hineinversetzt.
Ein herzliches Dankeschön an euch beide!
Zu Hause angekommen, sparte ich mir die Schmach, den Eisbären wieder beim Verlieren zuzusehen und las lieber in dem Buch weiter, dass ich am Morgen begonnen hatte. Was soll ich sagen. Vor dem Abendspielfilm hatte ich es gelesen. Ein echter Reißer, empfohlen von Lucy: Harlan Coben - "Kein Sterbenswort".
Die Ehefrau von Kinderarzt David Beck wurde vor acht Jahren ermordet. Nun meldet sie sich per E-Mail mit einer geheimen Botschaft bei ihm. Gleichzeitig beginnt das FBI zu ermitteln und verdächtigt David, damals seine Frau ermordet zu haben. Neue Indizien und Beweise unterstützen diese These. Aber da sind auch noch Unbekannte, die David auslöschen wollen. Eine Hetzjagd beginnt, die einen 350 Seiten lang den Atem raubt.
Meine vier Endoxan/Adriblastin-Chemotherapien sind Geschichte. Interessant ist, wie sich meine Wohlfühlkurven von Zyklus zu Zyklus verändert haben.
Welche Erkenntnisse lassen sich aus meinen vier Endoxan/Adriblastin-Chemos ableiten?
Das durchschnittliche Wohlbefinden innerhalb der ersten zwei Wochen nach einer Infusion ging von Zyklus zu Zyklus zurück. Mit durchschnittlichen 7,4 Punkten im ersten Zyklus ging es mir noch
relativ gut. 6,3 im zweiten waren schon deutlich weniger und 5,3 Punkte im letzten Zyklus ließen mich meistens richtig krank fühlen. Meine Grippe sorgte im dritten Zyklus (4,6 Punkte) für eine
zusätzliche Belastung meines ohnehin schon stark beeinträchtigten Wohlbefindens.
Jetzt geht die Chemotherapie in eine neue Runde. Innerhalb der nächsten 12 Wochen stehen immer mittwochs die neuen Taxol-Infusionen an.
Schon während der heutigen ersten Infusion wurde ich total müde und schlief auf meiner Liege ein. Zu Hause musste ich meinen Schlaf für weitere zwei Stunden fortsetzen. Danach hatte ich den ganzen Abend fürchterliche Bauchschmerzen und ging dann völlig erschlagen zu Bett.
Taxol ist eigentlich besser verträglich als die vorherigen Infusionen mit Endoxan und Adriblastin. Meine Onkologin Frau Dr. O. hat mir angekündigt, dass meine Lebensqualität in den kommenden ein bis zwei Wochen spürbar an Fahrt aufnehmen wird und ich leistungsfähiger werde. Ich bin gespannt und freue mich schon im Voraus darauf. Das würde bedeuten, dass es wieder einfacher wird, mich mit Freunden zu verabreden oder mal wieder ins Kino zu gehen.
Ich halte euch auf dem Laufenden.
Ich wurde inzwischen öfter gefragt, was denn genau die Chemotherapie bei dem triple-negativen Mammakarzinom bewirkt. Dies möchte ich an dieser Stelle erläutern.
Das triple-negative Mammakarzinom ist ein sehr schnell wachsender Tumor. Die Bezeichnung triple-negativ entsteht dadurch, dass diesem Tumor drei Charakteristika fehlen. Der Tumor hat
Aus diesem Grund lässt er sich nicht mit einem spezifischen Gegenmittel behandeln, das diese Rezeptoren blockieren würde. Der schnellwachsende triple-negative Tumor wird deshalb mit einer Chemotherapie angegriffen, die die Vermehrung schnellwachsender Zellen im Körper hemmt.
Die Tumorzellen bieten eine sehr gute Angriffsfläche. Dabei werden aber auch andere schnellwachsende Zellen unseres Körpers angegriffen. Daraus ergeben sich einige spezifische Nebenwirkungen: die Körperbehaarung fällt aus, die Schleimhäute werden empfindlich und es kommt unter Umständen zu kleinen Einblutungen. Man fühlt sich oft schlapp, weil die Anzahl der roten Blutkörperchen zurückgeht, was manchmal sogar eine Bluttransfusion nötig machen kann. Auch die Zahl der weißen Blutkörperchen (unsere körpereigene Abwehr) wird minimiert. Ein Infekt während der Therapie wird dadurch wahrscheinlicher.
Möglich sind auch Schäden an den Nägeln mit Verfärbungen bis hin zum vorübergehenden Nagelverlust. Das ist nur eine Auswahl an Nebenwirkungen, einige mehr könnt ihr beim Lesen meines Blogs erfahren.
Meine Kraft beim Schwimmen nimmt wieder zu. Ich bin endlich wieder fähig, 100 m Kraulschwimmen ohne Pause zurückzulegen. Was für ein Erfolg!
Meine Lunge ist fast fit, nur die Kondition fehlt noch. Da habe ich in den nächsten Wochen ein neues Ziel.
Psychisch sieht es weniger gut aus. Ich bin zwar klar im Kopf und arbeite die letzten Wochen auf, gleichzeitig beschäftigen mich aber auch viele Fragen: Wie werde ich die Chemo überstehen? Wie komme ich mit neuen Nebenwirkungen klar? Wie wird die Bestrahlung? Und das Wichtigste: Wie sind meine Chancen nach der Therapie?
Mein fachliches Hintergrundwissen hat dabei nicht immer eine beruhigende Wirkung. Ich will mich wieder stärker meinen Hobbies widmen, um auf andere, auf positive positivere Gedanken zu kommen.
Wie geht es anderen Betroffenen? Dazu gibt es eine aufschlussreiche Internetseite, auf der zahlreiche Krankheitserfahrungen von Brustkrebs-Patientinnen zusammengetragen wurden.
Es geht aufwärts. Nachdem ich mich zwei Tage und eine Nacht lang mit schweren Knochenschmerzen geplagt hatte, konnte ich heute endlich etwas unternehmen. Es standen einige Wege und noch andere Dinge an. André und ich gestalteten uns einen erfolgreichen Arbeitstag, der am Ende mit einem Wein belohnt wurde.
Meine trüben Gedanken haben sich verflüchtigt. Ich genieße nach den harten Wochen die richtig guten Stunden. Abgesehen davon, gibt es jetzt wieder Pläne für diverse Aktivitäten in der Adventszeit
...
Eigentlich geht es mir immer besser. Ich werde leistungsfähiger und nehme wieder mehr am Leben teil. Ich habe einige Verabredungen und werde sie genießen! Der Start in die neue Woche wurde beispielsweise von meiner Freundin Lucy perfektioniert.
Trotzdem treten neue Nebenwirkungen der Chemotherapie auf. Meine Augenbrauen und meine Wimpern verlassen langsam mein Gesicht. Gerade bei den Augenbrauen muss ich ordentlich nachhelfen, damit man die letzten paar noch sehen kann. "Look Good... Feel Better" hat mich darauf gut vorbereitet. Meine Schminkkünste werden immer besser. Das wird immer wichtiger, denn ungeschminkt kann ich die Wohnung nicht mehr verlassen.
Heute noch ein Kinotipp: Bridge Of Spies - Der Unterhändler
Der einmalige Tom Hanks glänzt in einem Steven-Spielberg-Film. Der Film erzählt eine Geschichte aus der Zeit des kalten Krieges. James Donovan (Tom Hanks) ist ein erfolgreicher Versicherungsanwalt in New York. Er verteidigt den russischen Spion Rudolf Abel (Mark Rylance) vor einem amerikanischen Gericht und bewahrt ihn vor der Todesstrafe. Zur gleichen Zeit wird ein amerikanisches Spionageflugzeug über der UdSSR abgeschossen und der Pilot gerät in Gefangenschaft. James Donovan wird von der CIA beauftragt, einen Gefangenenaustausch in Berlin auszuhandeln - eine nicht ungefährliche Angelegenheit.