Sechs Taxol-Zyklen habe ich nun schon hinter mir, also genau die Hälfte. Heute habe ich mir bereits die siebte Infusion verabreichen lassen. Damit ist es mal wieder an der Zeit, euch ein wenig mit Statistik zu quälen:
Nach den letzten drei Zyklen hat sich nun der Tiefpunkt meiner Wohlfühlkurve vom ersten auf den zweiten Tag nach der Infusion verschoben. Alles andere ist unverändert geblieben: steiler Abfall nach der Infusion mit allmählichem Wiederanstieg danach.
Der sechste Zyklus dauerte länger als die anderen fünf davor. Im Diagramm entsteht ein wenig der Eindruck, dass es meinem Körper beim Ausbleiben der nächsten Infusion schlechter geht als unter dem Einfluss von Taxol. Vermutlich ist das aber Unsinn.
Beachtlich ist ein Gesamtwohlfühldurchschnitt von 6,1. Zumindest auf den ersten Blick, denn das bedeutet ja eigentlich: "Ich fühle mich wie nach einem harten Arbeitstag." Ja, diesen Dauerzustand kann man irgendwie ertragen. Aber dieser nie endende und zeitaufwändige Kampf gegen immer wieder neue und kaum voraussehbare Nebenwirkungen zermürbt. Und es fehlen richtige "Wohlfühlwochenenden" dazwischen, die für echte Erholung sorgen und einem frische Kräfte spenden. Nicht immer ist es leicht, dabei seinen Optimismus zu bewahren und den Kampf gegen den Krebs unbeirrt fortzusetzen.
Das Gute ist aber durchaus die Tatsache, dass mir wirklich schwere Krisen, die mich tagelang ans Bett gefesselt hätten, bisher erspart geblieben sind.
Deshalb: auf geht's, die letzten sechs Infusionen schaffe ich nun auch noch!