Wir alle sind Eddie

Heute war Bestrahlung Nr. 21. Ich habe es also bald geschafft. Meine Laune wurde schon am Morgen auf "bestens" geschaltet, da die Sonne schien, es war warm und der Frühling zeigte sein bestes Gesicht. Das gab mir neue Kraft und weiterhin Zuversicht.

Im Wartezimmer wurde ich von einer Patientin angesprochen: "Sind Sie Julia?" Sie hat mich sofort erkannt. Das fand ich wunderbar! Wir sahen auch beide richtig gut aus. Wir unterhielten uns über unsere Therapie und haben uns gegenseitig Mut gemacht. Wir schaffen das und werden leben!

Mich hat das wirklich sehr gefreut. Es ist schön, auch einmal persönlich mit Mitbetroffenen über gemeinsame Probleme, Erfahrungen und das Schöne in unserem Leben zu reden. Danke! Hoffentlich treffen wir uns mal wieder!

Sonst sind es ja immer E-Mails, die ich von anderen Betroffenen erhalte. Aber auch diese geben mir immer wieder neue Durchhaltekraft, ohne die das Krebskillen unendlich schwieriger wäre. Ein ganz, ganz liebes Dankeschön an euch alle, ihr mitkämpfenden und mutmachenden Killerinnen! Meine Frühlingsblümchen sind für euch. NUR für euch!

Am Nachmittag war ich im Kino und ich möchte euch meinen heutigen Film vorstellen: "Eddie The Eagle". Es ist die Geschichte von Michael Edwards. Er wollte schon als Kind Olympionike werden. Wer sich mit Olympia auskennt, wird sich an ihn erinnern. 1988 ging er in Calgary im Skispringen für Großbritannien an den Start. Er besaß zwar wenig Talent, aber viel Ausdauer, Ehrgeiz und Freude am Sport. Er gewann keine Medaille, im Gegenteil, er war der schlechteste und peinlichste Skispringer aller Zeiten. Er stürzte oft, stand immer wieder auf und eroberte trotzdem die Herzen der Zuschauer in Kanada. Dafür wurde er sogar auf der Abschlussfeier der Olympischen Spiele geehrt.

6 Punkte