Berühmte Frauen mit Brustkrebs (Teil 14): Angelina Jolie

Angelina Jolie
Angelina Jolie

Nein, sie hatte nie Brustkrebs! Und doch denkt man bei dem Stichwort "Brustkrebs" oft an sie: Angelina Jolie.

Sie hat Tabus gebrochen, zum Nachdenken und Nachfragen angeregt und unendlich viele Diskussionen ausgelöst. Der sogenannte Jolie-Effekt hat Frauen in der ganzen Welt dazu bewogen, eine Brustkrebs-Vorsorgeuntersuchung durchzuführen, in der eigenen Familie nachzufragen, ob es Fälle von Brustkrebs gab und sie hat die genetische Beratung salonfähig gemacht. Wahrscheinlich hat sie damit zahlreiche Frauen vor der heimtückischen Krankheit bewahrt.

Angelina (Jahrgang 1975) ist eine bekannte Schauspielerin, Filmregisseurin, Drehbuchautorin und Filmproduzentin. 1999 erhielt sie den Oscar für ihre bewegende Rolle in dem Film Girl, Interrupted - Durchgeknallt (USA, 1999). Weltweit bekannt wurde sie als Titelheldin in dem Film Lara Croft: Tomb Raider (USA/Deutschland/UK/Japan, 2001).

Außerdem ist sie Sondergesandte des UN-Flüchtlingshochkommissars António Guterres. Ihre Ehe mit Brad Pitt sorgte und sorgt immer wieder für Schlagzeilen.

Angelina verlor ihre Mutter, Großmutter und ihre Tante durch Brustkrebs. Deshalb ließ sie einen Gentest durchführen, der positiv war. 2013 unterzog sie sich einer prophylaktischen beidseitigen Mastektomie (vorbeugende Entfernung beider Brüste). Sie hatte eine Mutation auf dem Gen BRCA1 und somit ein 87-prozentiges Risiko an Brustkrebs zu erkranken. Am 14. Mai 2013 überraschte sie in der New York Times ihre Fans mit einem Bericht unter der Überschrift "My Medical Choice".

Der Frage, ob und wann ein Gentest sinnvoll ist, geht der folgende Film (deutsch, 5:18) nach.

Weiterhin blieb jedoch ein erhöhtes Risiko für Eierstockkrebs. Als Angelina zwei Jahre später eine Eierstockentzündung hatte, rieten ihr die Ärzte, diese entfernen zu lassen, da ein Frühstadium eines Ovarialkarzinoms (Eierstockkrebs) nicht ausgeschlossen werden konnte und es bisher noch keine verlässlichen Früherkennungszeichen für diese Krebsart gibt. Sie folgte dieser Empfehlung und gab auch diese Entscheidung in der New York Times vom 24. März 2015 bekannt - unter dem Titel "Diary of a Surgery".

"Ich wollte damals, dass andere Frauen mit diesem Risiko wissen, welche Möglichkeiten zu handeln sie haben. Und ich versprach, auch künftig, hilfreiche Informationen zu geben. Hierzu gehört nun auch die Entfernung meiner Eierstöcke und Eileiter."

(Angelina Jolie, März 2015)

Angelina erhält jetzt ihre Östrogene (weibliche Geschlechtshormone) durch eine Hormonspirale und Hormonpflaster. Sie ist glücklich und zufrieden mit ihren Entscheidungen, auch wenn sie weiß, dass ihr Krebsrisiko nicht hundertprozentig eliminiert ist.

"Meine Kinder werden nicht sagen müssen: Meine Mutter ist an Eierstockkrebs gestorben."

(Angelina Jolie, März 2015)

Angelina Jolie wird wohl noch lange Zeit Grund zu vielen Diskussionen geben.