Harte Realität

Krebskillerinnen

Das war abzusehen. Irgendwann musste es ja passieren. In meiner Sprechstunde hatte ich zum ersten Mal wieder eine Krebspatientin auf ihre Narkose für die OP vorzubereiten. Eigentlich habe ich ja sowas schon sehr oft getan. Doch dieses Mal war es für mich eine ganz besondere Aufgabe. Schließlich ist es ja noch nicht besonders lange her, dass ich bei solch einem Gespräch selbst auf der Patientenseite des Tisches saß. Natürlich lief alles so professionell ab, wie ich es selbst von mir erwarte.

Erst als ich längst wieder zu Hause war, überkamen mich die Emotionen. Ganz plötzlich standen auch meine Zeit der Diagnose und das erste Jahr danach wieder direkt vor mir. Ich fühlte mich mit meiner Patientin in besonderer Weise verbunden. Wie aufwühlend!

Meine liebe Leidensgefährtin, was auch immer du noch über deine genaue Diagnose erfahren wirst: Kopf hoch und kämpfen, weil sich das Kämpfen lohnt. Ich weiß das und du schaffst das auch! Alle meine Leser und Mitstreiterinnen denken an dich, drücken dir die Daumen und sind in Gedanken bei dir. Da bin ich mir ganz sicher, denn wir Krebskillerinnen halten immer zusammen!