Gestern hatte ich nun meine erste Massage.
Ich war sehr gespannt und habe mich überraschen lassen, was mich wohl erwarten würde. Ich gebe aber zu, dass ich ein bisschen Angst davor hatte. Was wäre, wenn die Therapeutin etwas ertasten würde, das mir bisher entgangen ist? Könnte da auch ein neuer Tumor versteckt sein? Natürlich wusste ich, dass diese Angst unbegründet war, aber ich konnte nichts dagegen tun und beruhigte mich erst wieder, als ich im gemütlichen Wartezimmer von einer sehr netten und vertrauenserweckenden Therapeutin empfangen wurde.
Sie untersuchte mich und stellte fest, dass ich deutliche Verwachsungen des Bindegewebes habe. Die sogenannten Faszien, die die Gelenke, Muskeln und Sehnen im rechten Brustkorb, im rechten Schultergelenk und im rechten Oberarm umschließen, haben sich nach der operativen Entfernung des Tumor um die verbleibende "Lücke" neu organisiert und dabei verklebt.
Was dann folgte, war richtig gut. Ich erhielt eine einstündige Mischung aus klassischer Massage, einer osteopathischen Behandlung und eine Faszienmassage in allen Muskeletagen. Vom Wohlfühlen bis zu (aushaltbaren) Schmerzen war alles dabei. Danach konnte ich tatsächlich meinen rechten Arm weniger schmerzhaft über den Kopf und nach hinten bewegen.
Außerdem habe ich jetzt zwei kleine elastische, selbstklebende Tapes auf der Narbe. Die Wirksamkeit der Therapie des Tapens ist zwar nicht wissenschaftlich belegt, aber es werden damit oft gute Ergebnisse erzielt. Bei mir geht es nicht nur um eine Schmerzreduktion, sondern auch um eine positive Beeinflussung der Muskel- und Gewebsspannung und eine Verbesserung der Mikrozirkulation, also der Durchblutung und des Lymphabflusses.
Nächste Woche habe ich bereits meine zweite Therapie-Sitzung und irgendwie freue ich mich darauf.