Krebskiller-Interview 2017 (Teil 3)

Krebskiller-Interview 2017 (Teil 3)

(Fortsetzung vom 31. August)

Es gibt viele betroffene Frauen, die mehr oder weniger regelmäßig deinen Blog lesen, sich von dir Rat oder Mut, Zuversicht und Optimismus erhoffen, die sich in irgendeiner Form von dir inspiriert oder verstanden fühlen und dir gelegentlich oder sogar regelmäßig schreiben.

Geben dir diese Frauen, im übertragenen Sinn, auch etwas zurück?

Unbedingt! Diese Frauen zeigen mir, dass mein Blog nicht unwichtig ist. Mein Hauptziel war ja, mit meinen Erfahrungen anderen Betroffenen und ihren Angehörigen zu helfen. Dass ich das geschafft habe, macht mich sehr stolz. Irgendwie trifft mich das auch mitten ins Herz. Ich helfe auch weiterhin sehr gern, wann immer es geht.

Das Interesse an deiner Internetseite ist im letzten Jahr weiter angewachsen. Verschiedene Medien sind auf dich aufmerksam geworden, haben über dich berichtet oder Interviews mit dir geführt. Was ist sonst noch Interessantes passiert?

Ich habe über den Blog die unterschiedlichsten Frauen aus Deutschland, der Schweiz und Österreich kennengelernt, ich konnte bei der Entwicklung einer App für Brustkrebspatientinnen mithelfen, Studenten hatten mich angefragt, ob ich sie bei der Themenauswahl unterstützen kann, eine Designerin für Bademoden (speziell für Brustkrebspatientinnen) wollte meinen Rat. Außerdem gab es eine Umfrage zum Thema Wiedereingliederung im Beruf nach der Therapie. Diese Seite habe ich auch über den Blog weitergegeben. Es haben sich also auch neue und interessante Betätigungsfelder für mich geöffnet, von denen ich vorher gar nichts wusste.

Wollen wir noch einen Blick in die Zukunft wagen?

Naja, da bin ich lieber zurückhaltend.

Wie groß ist deine Hoffnung (auf einer Skala von 0 bis 100), dass du in drei Jahren voller Stolz verkünden kannst, vollständig vom Brustkrebs geheilt zu sein?

Da möchte ich wirklich keine Prognosen abgeben. Da bin ich eher etwas abergläubisch und sehe lieber nicht so weit in die Zukunft. Ich hoffe das Beste, nehme es aber wie es kommt.

Jetzt, wo du in deinem Job wieder voll ausgelastet bist, kannst du deinen Blog nur noch nebenbei und eher unregelmäßig weiterführen. Viele deiner Leserinnen wollen deshalb wissen:

Wie geht es mit deinem Blog weiter, was ist an Neuerungen oder Änderungen zu erwarten oder wirst du ihn möglicherweise schon bald völlig einstellen?

Ich habe nicht vor, das Bloggen aufzugeben. Du hast Recht, ich schreibe nur noch sehr unregelmäßig. Wahrscheinlich wird das auch so bleiben, denn ich muss mich jetzt erst mal in meinem neuen Arbeitsumfeld mit neuen Aufgaben einleben. In meinem Job gebe ich täglich alles, um für meine Patienten da zu sein. Da bleibt am Abend nur noch wenig Energie übrig.

Ich möchte aber meinen lieben Leserinnen und Lesern treu bleiben. Sie können mir auch weiterhin schreiben. Jede Mail wird garantiert von mir beantwortet, wenn auch nicht immer sofort.

Inzwischen habe ich damit begonnen, selbst Interviews zu führen, die man schon bald in meinem Blog lesen kann. Ich habe dafür Fragen gesammelt und das Race for Life genutzt, ein paar interessante Personen zu befragen, die für mich Anti-Krebs-Helden des Alltags sind. Ich wäre auch sehr dankbar, wenn mich meine Leser wieder ganz toll dabei unterstützen. Also: Wem soll ich zukünftig in eurem Auftrag welche Fragen stellen - natürlich immer zum Thema Brustkrebs.

Kommen wir zum Ende. Deine Leserinnen und Leser wünschen dir, dass sich deine Gesundheit zukünftig weiter stabilisiert, dass Metastasen und ein neuer Tumor in deinem Körper chancenlos bleiben und dass du uns noch möglichst lange als optimistische und inspirierende Bloggerin erhalten bleibst!

Ich musste mal wieder über Probleme nachdenken, die mich gar nicht mehr so intensiv beschäftigen, aber es hat mir auch viel Spaß gemacht. Hoffentlich haben alle Fragensteller irgendwo die von ihnen erhoffte Antwort finden können.

Vielen Dank, Julia, für dieses Interview!

(Ende des Interviews)